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Die Wiener Staatsoper hat den Nest-Bau abgeschlossen

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Bundespräsident Van der Bellen bei der Eröffnung
©APA/APA/MAX SLOVENCIK/MAX SLOVENCIK
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In unruhigen Zeiten baut man sich gerne ein Nest. So auch die Wiener Staatsoper. Am Freitagabend hat das Traditionshaus zum offiziellen Festakt geladen, mit dem sein zweiter Standort Nest offiziell eingeweiht wurde. Dieser befindet sich im rechten Flügel des Künstlerhauses, direkt gegenüber dem Musikverein. Diesen historischen Moment ließen sich entsprechend viele Prominente nicht entgehen - von Bundespräsident Alexander Van der Bellen abwärts.

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"Bei der Vorbereitung habe ich gedacht: Jetzt einigt's euch einmal. Soll es DAS Nest oder DIE Nest heißen?", umriss das Staatsoberhaupt seine anfängliche Irritation ob des Namens, der sich als Akronym von NEue STaatsoper herleitet. Er schätze aber mittlerweile dessen Ambivalenz. Sich in eine Reihe mit einem der bedeutendsten Häuser der Welt zu stellen, "das ist ein Wagnis, das sich lohnen wird, da bin ich sehr sicher."

"Das ist hier nicht die Staatsoper", machte zugleich Direktor Bogdan Roščić zu Beginn des abendlichen Festaktes deutlich: "Wir haben hier keine unterirdische Stadt und keine Seiten-, Neben- oder Hinterbühne." Es gehe beim Nest - - aber auch nicht um eine Dublette des Mutterschiffs, sondern um etwas anderes. Es gelte, sich allen zu öffnen, neue Publikumsschichten zu erschließen. "Es geht um eine Einstellung, es geht um eine Haltung gegenüber der Rolle öffentlicher Kulturinstitutionen", so Roščić.

Nicht zuletzt müsse man in diesem Zusammenhang fraglos konstatieren: "Es macht nichts annähernd so viel Spaß, wie für junges Publikum zu spielen." Und das tut man ausgiebig, sind doch bereits in der ersten Saison 100 Veranstaltungen und 80 Termine für verschiedenste Workshops angesetzt.

Die 248 Sitz- und 3 Rollstuhlplätze im Nest steigen dabei steil auf und bieten entsprechend flächendeckend gute Sicht auf die 85 Quadratmeter große Bühne. Die Adaptierungskosten von 25 Mio. Euro für den Nest-Bau im einst vom unabhängigen Theater brut genutzten Künstlerhaus-Flügel wurden von Mäzen Hans Peter Haselsteiner und seiner Strabag getragen - bis auf 5 Mio. Euro, die aus der Schatulle des Kulturministeriums kamen. Entsprechend nachdrücklich bedankte sich Kulturminister Werner Kogler (Grüne) für das Engagement des Mäzens.

"Dieses Haus hat Investitionen erfordert - und ich, der bewiesen hat, dass Investitionen auch daneben gehen können, kann mit Freude auf diese Investition verweisen", zeigte sich Haselsteiner stolz auf die Realisierung des Vorhabens, das er als "mein Herzensprojekt" bezeichnete. Die eigentlichen Betriebs- und Produktionskosten in Höhe von 2,5 Mio. Euro will die Staatsoper nun selbst durch verschiedene Quellen wie den Kartenverkauf, Sponsoring, Vermietungen oder den Offiziellen Freundeskreis aufbringen. Mietkosten beim unbefristeten Vertrag entstehen indes keine.

Den programmatischen Start des neuen Hauses feiert man am Samstagvormittag mit der Uraufführung des schuppigen Werks "Sagt der Walfisch zum Thunfisch" von Thierry Tidrow in der Inszenierung von Shootingstar Sara Ostertag. Damit zielt man klar auf Kinder als Auditorium ab. Dennoch ist das allgemeine Zielpublikum des Nests weitergefasst.

So legt man bereits am 13. Dezember mit der Premiere der "Götterdämmerung" nach - allerdings nicht im Wagner-Original. Stattdessen hat man die queere Kulttheatergruppe Nesterval verpflichtet, die in gewohnter Manier das gesamte Haus immersiv bespielen will - und ein Publikum erst ab 16 Jahren adressiert. Nest muss ja nicht Kinderstube bedeuten.

(S E R V I C E - https://nest.at)

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