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Man habe weder Hinweise, dass der Gesuchte noch lebt, noch dass er tot ist, hieß es bei der Polizei. Das bedeutet weiter Ausnahmezustand im Mühlviertel. Nach wie vor seien weit über 200 Einsatzkräfte vor Ort und suchen das betroffene Gebiet ab. Auch die Behörden im angrenzenden Ausland - Tschechien und Deutschland - seien informiert worden und fahnden nach dem Fluchtauto.
Montagfrüh soll der mutmaßliche Täter einen Mühlviertler Bürgermeister zunächst mit einer Faustfeuerwaffe angeschossen und dann den flüchtenden Verletzten mit einem Kopfschuss aus einer Langwaffe getötet haben. Anschließend habe er einen 64-jährigen ehemaligen Jagdleiter und pensionierten Polizeibeamten mit einem gezielten Kopfschuss umgebracht, so die Ermittler. Hintergrund der Tat dürften Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Jagd sein. Die beiden Getöteten hatten den wahrscheinlichen Täter u.a. wegen unzulässiger Lockfütterung bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
Die Polizei schätzt den Täter, der strafrechtlich bisher nicht in Erscheinung getreten ist, als "sehr, sehr gefährlich" ein, er dürfte zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe - die er legal besitzt - bei sich tragen. Bei Sichtung solle man unbedingt den Notruf wählen und nicht selber Kontakt mit ihm aufnehmen, so die Empfehlung. Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen Haftbefehl wegen des Verdachts des zweifachen Mordes erlassen.
50 Personen aus dem Umfeld des Mannes erhalten Personenschutz, zu den Details gibt sich die Polizei bedeckt. Nur so viel: Der Kreis sei nicht mehr erweitert worden. Die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach, die am Tattag sicherheitshalber abgeriegelt worden war, hat mittlerweile wieder normalen Parteienverkehr. Größere Veranstaltungen in der Region waren vorerst ohnehin nicht geplant.