Trend Logo

Ein Drittel der Jungen schätzt Finanzlage als prekär ein

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Inflation traf Junge unterschiedlich
©APA/APA/THEMENBILD/HELMUT FOHRINGER
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die Teuerung hat junge Menschen in Österreich unterschiedlich stark getroffen. Das zeigt eine für die Arbeiterkammer (AK) erstellte Umfrage unter 16- bis 29-Jährigen. Insgesamt ein Drittel schätzt die eigene finanzielle Lage als prekär ein - für diese Befragten sind die Auswirkungen der Inflation deutlich drastischer. Darunter leidet auch das Vertrauen in die Institutionen. Nur insgesamt die Hälfte hat das Gefühl, mit politischer Beteiligung etwas bewirken zu können.

von

Für den ersten AK-Jugendmonitor wurden durch Foresight von Mitte Februar bis Anfang April 1.200 16- bis 29-Jährige mit Wohnsitz in Österreich befragt. Die Hälfte der Interviews fand telefonisch statt, die andere Hälfte online. Künftig soll der Monitor jährlich erstellt werden.

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat demnach im letzten Jahr finanzielle Rücklagen aufgebraucht, das Konto überzogen, im privaten Kreis geliehen oder einen Bankkredit aufgenommen. Ca. ein Viertel konnte entweder nicht wie geplant umziehen oder musste sich wegen gestiegener Kosten ein neues Zuhause suchen. Etwa 20 Prozent begannen aufgrund der Kosten eine Aus- oder Weiterbildung nicht bzw. brachen diese sogar ab. All diese Auswirkungen sind in den finanziell schwächeren Schichten deutlich ausgeprägter.

Rund 30 Prozent der Befragten sind demnach finanziell gut abgesichert - etwa durch eigene Einkünfte, die Unterstützung der Eltern oder gar prospektive Erbschaften. Für 40 Prozent reichen eigene Einkünfte bzw. die Unterstützung der Eltern jedenfalls aus. Für das letzte Drittel dagegen reicht es nur knapp bzw. gar nicht.

Insgesamt hat knapp die Hälfte aller Befragten im letzten Jahr aufgrund der Teuerung beim Lebensmitteleinkauf eingespart, 44 Prozent taten dies beim Urlaub. 41 Prozent schränkten sich beim Fortgehen ein, 36 Prozent schoben geplante Anschaffungen auf. Die jeweiligen Prozentwerte für das "untere Drittel" sind jeweils deutlich höher - die Einschränkungen "ziehen sich aber bis in die Mitte hinein", so Studienautorin Martina Zandonella bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Ebenfalls abgefragt wurde das Vertrauen in die Demokratie. Demnach ist nicht einmal ein Drittel der Jungen der Ansicht, "dass Menschen wie ich im Parlament gut vertreten" sind. Nur 46 Prozent meinen, dass es "eine politische Partei gibt, die meine Anliegen ernst nimmt". Und gerade die Hälfte glaubt, dass sie mit politischer Beteiligung etwas bewirken kann - diese Prozentwerte sind im unteren Drittel geringer, vor allem Lehrlinge sind pessimistischer.

Die Bildungs-Bereichsleiterin der AK, Ilkim Erdost, forderte unter anderem ein Aus für befristete Mietverträge und einen wirksamen Mietdeckel. Außerdem will die AK eine Preistransparenzdatenbank für Lebensmittel sowie keine volle Weitergabe der Inflation bei den Nutzungsentgelten öffentlicher Freizeiteinrichtungen und ein kollektivvertragliches Mindestlehrlingseinkommen von 1.000 Euro sowie einen Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld für Lehrlinge. Zum Gegensteuern richtet die AK außerdem einen eigenen Bildungscampus in Wien-Wieden ein.

SPÖ und FPÖ orteten anhand der Ergebnisse des Monitors in Aussendungen unisono ein Versagen der türkis-grünen Regierung.

Über die Autoren

Logo
Abo ab €16,81 pro Monat
Ähnliche Artikel
Kommission befasste sich mit dem verstorbenen Ex-Sektionschef Pilnacek
Nachrichtenfeed
Pilnacek-Untersuchungskommission bestätigt Interventionen
Auch in Wiens Kindergärten schlägt sich der Familiennachzug nieder
Nachrichtenfeed
Familiennachzug fordert auch Kindergärten in Wien
Überprüfung im Laufen
Nachrichtenfeed
Rund 1.000 Asyl-Familienfälle neu geprüft
Kandidaten sollen sich im Parlament vorstellen
Nachrichtenfeed
EU-Kommissar: SPÖ und NEOS für öffentliches Hearing
Der Besuch bei Arzt oder Ärztin wird künftig zunächst digital
Nachrichtenfeed
Video-Sprechstunde beim Arzt kommt 2026 flächendeckend
Bierparteichef Wlazny gab sich zuversichtlich
Nachrichtenfeed
Unterschriftensammeln für die NR-Wahl beginnt
Österreich wächst durch Zwanderung
Nachrichtenfeed
Raab nutzte Integrationsbericht für Wahlkampftöne
Kickl wird von der SPÖ kritisiert
Nachrichtenfeed
Ausschuss zu Vorwürfen gegen Kickl soll bald tagen
Mit Schwung in die Nationalratswahl: Meinl-Reisinger
Nachrichtenfeed
Meinl-Reisinger mit 91 Prozent als NEOS-Chefin bestätigt
Kanzler wird befragt
Nachrichtenfeed
Nationalrat startete Abschied mit Fragestunde an den Kanzler
Präsentation der Regierungseinigung nach dem Ministerrat vom Mittwoch
Nachrichtenfeed
Steuerstufen werden um knapp 4 Prozent angehoben
Präsentation der Regierungseinigung nach dem Ministerrat vom Mittwoch
Steuer
Steuerstufen-Anpassung 2025: Die Änderungen im Detail