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Europas Börsen mit Rückgängen, Euro-Stoxx-50 verliert 0,66%

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Weitere Eskalation im Zollstreit zwischen den USA und China drückt auf die Aktienkurse
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Europas wichtigste Aktienbörsen haben sich am Freitag überwiegend im Minus ins Wochenende verabschiedet. Zum Handelsstart hatten die Märkte die Erholungsrally vom Vortag noch ein kleines Stück fortgesetzt, eine weitere Eskalation im Zollstreit schickte die Börsen dann aber wieder nach unten.

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In Reaktion auf die jüngste weitere Anhebung der US-Importzölle hat China seinerseits eine Erhöhung der Zölle auf Waren aus den USA von 84 auf 125 Prozent angekündigt. Gelten soll die Regelung ab dem 12. April.

Der Euro-Stoxx-50 schloss mit minus 0,66 Prozent auf 4.787,23 Punkten, nachdem er sich am Donnerstag mit plus 4,26 Prozent etwas erholt hatte. Der deutsche DAX verlor nun zum Wochenausklang 0,92 Prozent auf 20.574,10 Punkte. Der britische FTSE hielt sich nach überraschend starken Wirtschaftszahlen aus Großbritannien hingegen im Plus und verbesserte sich um 0,64 Prozent auf 7.964,18 Punkte. Die Kursschwankungen an den europäischen Börsen blieben damit im Vergleich zu den Vortagen deutlich geringer.

Das teilweise Einlenken von US-Präsident Donald Trump im Zollkonflikt hatte den Börsen am Donnerstag eine Erholungsrally beschert. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag die jüngst verhängten, länderspezifischen Sonderzölle für 90 Tage ausgesetzt. Während dieses Zeitraumes greift nun ein pauschaler Zollsatz von 10 Prozent.

Gegen China verschärfte der US-Präsident allerdings den Kurs, indem er die Zölle für chinesische Einfuhren nochmals anhob. Der pazifische Handelskrieg ist weiter in vollem Gange und es drohen Verwerfungen auf globaler Ebene im Hinblick auf Warenströme und Lieferketten, aber auch hinsichtlich der Finanzmärkte, schreiben die Helaba-Analysten.

Mit Blick auf die Branchentafel lagen am Freitag die Branchenindizes von Industriegüterpapieren, Technolgie-, Banken-, sowie Öl- und Gaswerten am deutlichsten im Minus. Am stärksten präsentierten sich hingegen Immobilientitel.

Unter Druck kamen Titel der französischen Stellantis. Die Aktien fanden sich nach der Meldung von Auslieferungszahlen des Autobauers mit einem Minus von 3,9 Prozent ganz unten im Euro-Stoxx-50. Der kriselnde Stellantis-Konzern hat im ersten Quartal mit deutlichen Absatzproblemen zu kämpfen gehabt. In den drei Monaten bis Ende März ging die Zahl der an Händler, Flotten- sowie Privatkunden ausgelieferten Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 1,2 Millionen Stück zurück.

Novartis kletterten um 1,6 Prozent. Der Pharmakonzern will über fünf Jahre 23 Mrd. Dollar in den Ausbau seiner Anlagen in den USA investieren. Damit solle sichergestellt werden, dass alle wichtigen Arzneimittel für US-Patienten in den Vereinigten Staaten produziert werden. Die Bekanntgabe von Novartis erfolgte kurz nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, dass die USA in Kürze "erhebliche" Zölle auf Pharmaimporte erheben werden.

Aktien von BP sanken nach einem Zwischenbericht um 2,9 Prozent. Die Analysten von Jefferies begründeten die Abgaben mit der steigenden Verschuldung des Ölriesen. Der Zwischenbericht werde zudem dazu führen, dass die Konsensschätzungen für die Ergebnisse um zehn bis 15 Prozent sinken, hieß es mit Blick auf die höher als erwartete Steuerquote im ersten Quartal.

Südzucker schlossen mit plus 0,7 Prozent. Wegen eines schwierigen Starts ins neue Geschäftsjahr rechnet der Vorstand der Agrana-Mutter mit deutlichen Ergebnisrückgängen. Sowohl der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) als auch das operative Ergebnis des ersten Quartals (per Ende Mai) dürften signifikant unter dem Vorjahresniveau liegen.

Schott Pharma schnitt laut seinen gemeldeten Eckdaten im vergangenen Geschäftsquartal überraschend gut ab und bestätigte seine Jahresziele. Die Aktien reagierten mit einem Kurssprung von 11,2 Prozent.

Die jüngst heftigen Turbulenzen an den Börsen wegen der kaum berechenbaren Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump dürfte die Märkte auch in der kommenden Woche bewegen. Denn die von Trump für 90 Tage ausgesetzten Zölle für die meisten Länder bedeuten nicht das Ende des Zollstreits, zumal der Handelskrieg zwischen den USA und China weiter eskaliert. Beide Länder überziehen sich mit immer höheren Zöllen und Gegenzöllen.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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