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Im Fokus stand am Berichtstag weiterhin der Zollkonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump sagte am Dienstag: "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen." Trump hatte Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking hatte darauf mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.
Für leichte Entspannung sorgte im Verlauf aber ein Bericht über positive Signale aus China. Das Land sei durchaus offen für Gespräche mit den USA, knüpfe diese aber offenbar an zahlreiche Bedingungen, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Stark unter Druck kamen in Europa Aktien aus der Halbleiterbranche. Hier drückt auf die Stimmung, dass der KI-Chip-Gigant Nvidia von der US-Regierung mit verschärften Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China konfrontiert wird. Dies brockt Nvidia Einbußen in Milliardenhöhe ein. "Mit dem Exportverbot für den H20 Chip von Nvidia nach China erleben wir im aktuellen Handelskonflikt eine neue Eskalation", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Dazu kamen noch schlecht aufgenommene Ergebnisse des niederländischen Halbleiterkonzerns ASML. Dieser hatte einen überraschend starken Rückgang der Auftragseingänge gemeldet. Die Bestellungen fielen heuer im ersten Quartal von 7,1 Mrd. Euro im starken Vorquartal auf 3,9 Mrd. Der Konzern warnte zudem vor erhöhten Unsicherheiten nach den jüngsten Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Trump. ASML-Aktien büßten in Folge 5,8 Prozent ein und waren damit die mit Abstand größten Verlierer im Euro-Stoxx-50. Aktien des deutschen Halbleiterkonzerns Infineon verloren 1,6 Prozent.
Gesucht waren nach gut aufgenommenen Zahlen Aktien von Heineken und legten in Amsterdam fünf Prozent zu. Der niederländische Braukonzern hat zum Jahresauftakt weniger Bier verkauft, aber dank eines Trends zu teureren Marken überraschend etwas mehr erlöst. Organisch wuchs der Umsatz im ersten Quartal unterm Strich um 0,9 Prozent, wie die weltweit zweitgrößte Brauerei mitteilte.
Gut gesucht waren nach den Zahlen auch die Aktien des Branchenkollegen Anheuser Busch (plus 2,5 Prozent). Sie führten den Euro-Stoxx-50 an.