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Zur Wochenmitte steht die Bekanntgabe neuer US-Zölle im Fokus, weswegen Anleger risikoscheu agierten. Am Abend wird US-Präsident Donald Trump seine neuen Zollpläne verkünden. "Unsere Einschätzung: Trump dürfte sich zunächst maximalen Verhandlungsspielraum sichern, indem er hohe Zölle als Drohkulisse aufbaut", hieß es in einer Einschätzung von Index Radar.
"Entscheidend wird jedoch sein, ob er zugleich Gesprächsbereitschaft signalisiert - oder den globalen Handelskonflikt weiter eskalieren lässt." Entsprechend hoch war die Unsicherheit. "Kein Anleger will dann auf dem falschen Fuß erwischt werden", betonte ein Kapitalmarktstratege vom Broker RoboMarkets. Konkrete Erkenntnisse wird es aber nach Handelsschluss in Europa geben, denn die Ankündigungen sind erst um 22.00 Uhr europäischer Zeit vorgesehen.
"Ab heute werden auf importierten Autos Zölle in Höhe von 25 Prozent erhoben. Aber auch die Einfuhr von Halbleitern, Medikamenten und Holz wird wohl teurer werden", führt Christian Henke vom Broker IG weiter aus.
Die Sorge, dass auch Medizinprodukte stärker besteuert werden, ließ die Aktien von Bayer auf den letzten Platz im Euro-Stoxx-50 rutschen mit einem Abschlag von vier Prozent. Auch der französische Pharmakonzern Sanofi büßte 1,6 Prozent an Aktienwert ein.
In einem schwächelnden Pharmasektor ragten die Aktien der spanischen Grifols mit einem Anstieg von drei Prozent heraus. Die Aktie erholte sich damit von der vorherigen Schwächephase, die den Kurs von etwa elf auf rund acht Euro gedrückt hatte. Der Aktienkurs reagierte nun auf einen Medienbericht.
Die spanische Zeitung "El Confidencial" hatte unter Berufung auf nicht genauer genannte Quellen geschrieben, Brookfield Asset Management habe die Übernahmegespräche mit Grifols wieder aufgenommen. Nach einem zunächst gescheiterten Versuch könnte eine Offerte demnach sieben Milliarden Euro wert sein.