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Europas Leitbörsen gehen schwächer ins Wochenende

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Euro-Stoxx-50 verliert 0,92 Prozent - US-Zollpolitik sorgt für Unsicherheit - Auch an der Wall Street geht es klar ins Minus
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die wichtigsten europäischen Aktienbörsen haben sich am Freitag mit einer schwächeren Tendenz ins Wochenende verabschiedet. Für Unsicherheit sorgte weiterhin die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, welche in einen globalen Handelskonflikt resultieren könnte. Auch an der Wall Street ging es im Verlauf merklich abwärts.

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Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,92 Prozent auf 5.331,40 Punkte. In Frankfurt büßte der deutsche Leitindex DAX in einem ähnlichen Ausmaß um 0,96 Prozent auf 22.461,52 Einheiten ein und musste damit ein Wochenminus von 1,9 Prozent hinnehmen. In London ging es vergleichsweise moderat ins Minus, der FTSE-100 fiel um magere 0,08 Prozent auf 8.658,85 Zähler.

"Donald Trump hält die Märkte global in Atem und die Unsicherheit über die zukünftigen Wachstums- und Inflationsentwicklungen sowie die Reaktion der Finanzmärkte auf Zölle ist weiterhin hoch", schreibt die Helaba. "Nach dem ersten Zoll-Beben an den Aktienmärkten bleibt die Nervosität zum Wochenschluss spürbar", hieß es in einer Einschätzung von Index Radar. "Zwar bestehen gute Chancen, dass sich die USA und Europa mittelfristig auf einen Kompromiss verständigen, den Trump als Erfolg verkaufen kann, doch die Märkte bleiben skeptisch."

Auf Datenseite standen vor dem Wochenende US-Konsum- und Einkommensdaten mit den dazugehörigen Deflatoren im Fokus. Trotz einer hartnäckig hohen Inflation in den USA zeigten sich die Verbraucher relativ spendabel. Sie steigerten ihre Konsumausgaben im Februar um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Erwartet worden waren aber 0,5 Prozent. Der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben, eine Kennzahl zur Preisentwicklung, stieg im Februar um weiterhin hohe 2,5 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat.

Auch aus Europa wurden Zahlen publik. In der Eurozone hat sich die Wirtschaftsstimmung im März eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 95,2 Zähler. Bankvolkswirte hatten hingegen im Schnitt einen Anstieg auf 96,7 Punkte erwartet.

Auch wurden frische Preisdaten veröffentlicht. In Frankreich bleibt die Inflation im März dank rückläufiger Energiepreise mit 0,9 Prozent weiter vergleichsweise schwach. In Spanien lässt der Inflationsdruck stärker als erwartet nach, die Teuerungsrate fiel von 2,9 Prozent im Februar auf 2,2 Prozent im März.

Mit Blick auf die Branchentafel gaben Bankaktien deutlich nach. Im zugehörigen Branchenindex fielen Commerzbank um 4,7 Prozent, Deutsche Bank rutschten um 2,9 Prozent nach unten. Die Papiere der Bank Austria-Mutter UniCredit verbilligten sich um 2,5 Prozent.

Auch Technologieaktien und Werte aus dem Reisebereich zeigten sich klar im Minus. Infineon rutschten vier Prozent ab. Beim Technologiekonzern Jenoptik sorgte eine Abstufung für Kursdruck. Die Deutsche Bank strich ihre Kaufempfehlung. Die Aktien büßten 7,7 Prozent ein.

In der Gunst der Anleger standen hingegen Immobilientitel und Papiere aus der Nahrungsmittelbranche. Vonovia bauten ein Plus von 2,3 Prozent.

In Zürich gaben Holcim nach Verlaufsgewinnen 1,1 Prozent ab. Der Zementkonzern will seine Aktionärinnen und Aktionäre weiterhin deutlich am Gewinn teilhaben lassen und plant eine durchschnittliche Ausschüttungsquote von 50 Prozent pro Jahr. Von 2025 bis 2030 sehe man Dividenden in der Höhe von insgesamt 7 Mrd. Franken vor.

Aktien des Computerspielanbieters Ubisoft Entertainment fielen um 1,8 Prozent. Die chinesische Tencent soll für über eine Milliarde Euro 25 Prozent an einer neuen Tochtergesellschaft der Franzosen erhalten, in die wichtige Marken wie die Spiele Assassin ́s Creed und Far Cry ausgelagert werden sollen.

LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN

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