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Europas Leitbörsen schließen mit deutlichen Aufschlägen

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Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,2 % an Wert
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag mit deutlichen Aufschlägen aus dem Handel gegangen. Sie setzen ihre Erholung seit Wochenanfang damit fort. Der Leitindex für den Euroraum, Euro-Stoxx-50, schloss 1,20 Prozent höher bei 4.970,43 Punkten. Der DAX legte in Frankfurt 1,43 Prozent zu auf 21.253,70 Zähler. In Paris stieg der CAC-40 moderatere 0,86 Prozent auf 7.335,40 Einheiten.

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Auch außerhalb der Eurozone legten die Indizes zu. Der Londoner FTSE-100 ging bei 8.249,12 Punkten 1,41 Prozent höher aus dem Handel. Der Schweizer SMI kletterte 0,96 Prozent nach oben auf 11.609,84 Zähler.

"Die Risikostimmung hat sich zu Beginn der verkürzten Osterwoche deutlich verbessert, denn neue Negativ-Schlagzeilen vom Zollkonflikt wurden nicht vermeldet", kommentierten Helaba-Analysten in der Früh. Nach der Ausnahme für bestimmte elektronische Produkte stellte Trump nun auch Autobauern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von weitreichenden Zöllen in Aussicht. Die Aktien von Automobilherstellern waren dementsprechend gefragt. Stellantis-Aktien verteuerten sich um 6,6 Prozent. Auch die Titel von BMW, Volkswagen (jeweils plus 2,2 Prozent) und Mercedes (plus 1,8 Prozent) verzeichneten Kursgewinne.

Zu den Gewinnern zählten auch Immobilienaktien vor der am Donnerstag anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank. Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, erwartet eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone und rechnet über die mittlerweile auch vom Marktkonsens prognostizierte Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte hinaus mit noch zwei weiteren in diesem Jahr. Vonovia legten im deutschen Leitindex 3,7 Prozent zu.

Unter den Telekomwerten ragten Ericsson heraus. Nach der Vorlage überraschend starker Quartalszahlen gewann die Aktie 7,9 Prozent. Analyst Ulrich Rathe vom Investmenthaus Bernstein hob die unerwartet starke Margen des Ausrüsters von Funknetzwerken hervor. In dem von hohen Margen geprägten Amerika-Geschäft habe Ericsson den Umsatz um ein Fünftel gesteigert. Das habe das operative Ergebnis deutlich besser ausfallen lassen als angenommen.

Unter Druck standen dagegen die Luxuswerte. Enttäuschende Umsatzzahlen des Schwergewichts LVMH belasteten nicht nur dessen Aktie, sondern auch andere Werte der Branche. Offensichtlich erachten Marktteilnehmer die Hiobsbotschaft aus Paris als Menetekel für die anstehenden Zahlen anderer Hersteller hochpreisiger Produkte. Während LVMH um 7,8 Prozent fielen, gaben Kering um 5,2 Prozent nach.

Die US-Zollpolitik hat unterdessen die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im April einbrechen lassen. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel gegenüber dem Vormonat um 65,6 Punkte auf minus 14,0 Punkte. Es ist der stärkste Rückgang der Erwartungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf plus 10,0 Punkte gerechnet.

Positiv dürften US-Wirtschaftsdaten angekommen sein, die am frühen Nachmittag veröffentlicht wurden. Der Empire-State-Index, der die Stimmung in der US-Industrie widerspiegeln soll, lag im April zwar mit minus 8,1 Punkten klar im negativen Bereich. Allerdings hatte Ökonomen mit einem Fall auf minus 13,5 Punkte gerechnet.

Die Preise von in die USA importierten Gütern sind im März zudem schwächer als erwartet gestiegen. Im Jahresvergleich legten die Importpreise um 0,9 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Es ist die niedrigste Jahresrate seit vergangenen Oktober. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,4 Prozent gerechnet.

A pedestrian walks past the logo for the London Stock Exchange Group outside the stock exchange in London on December 29, 2020. The London stock market soared on December 29 as investors gave their initial verdict on Britain's Brexit deal with the EU, while eurozone equities also rose on upbeat US stimulus news, with Frankfurt extending its record breaking run. (Photo by Tolga Akmen / AFP)

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