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Für 2026 rechnen die EZB-Beobachter jetzt nur noch mit einem BIP-Plus von 1,2 (bisher: 1,3) Prozent. Die EZB begründete die Revision damit, dass die Experten durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump einen Dämpfer für die Konjunktur erwarten. Für 2027 rechnen die Volkswirte dagegen jetzt mit einem etwas stärkeren Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,4 (bisher: 1,3) Prozent. Längerfristig wird wie bisher ein Plus von 1,3 Prozent erwartet.
Eurozonen-Inflation von 2 Prozent 2026 erwartet
Die EZB-Beobachter gehen außerdem inzwischen davon aus, dass die Inflation in der 20-Länder-Gemeinschaft im kommenden Jahr das Ziel der Notenbank von zwei Prozent erreichen wird. Sie veranschlagen für 2026 ein Inflationsniveau von 2,0 (bisher: 1,9) Prozent. Für heuer erwarten sie jetzt eine etwas höhere durchschnittliche Teuerungsrate von 2,2 (bisher: 2,1) Prozent. In ihrem viermal pro Jahr aufgelegten sogenannten Survey of Professional Forecasters (SPF) befragt die EZB Volkswirte zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen für die 20-Länder-Gemeinschaft.
Die Euro-Notenbank hatte am vergangenen Donnerstag die siebente Zinssenkung seit Mitte 2024 beschlossen. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz - der Leitzins im Euroraum - wurde um einen Viertelpunkt auf 2,25 Prozent herabgesetzt. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 2,40 Prozent gesenkt. Den weiteren Kurs ließ EZB-Chefin Christine Lagarde offen. Angesichts der "außergewöhnlichen Unsicherheit" könne man keine Richtung vorgeben, nur das Ziel Preisstabilität fest im Auge behalten. Die künftigen geldpolitischen Entscheidungen seien mehr denn je datenabhängig.
FRANKFURT/MAIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Boris Roessler