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Die Teilnehmer der Zins-Sitzung vom 28. und 29. Jänner "wiesen im Allgemeinen auf die Aufwärtsrisiken für die Inflationsaussichten hin" und weniger auf die Gefahren für den Arbeitsmarkt: Dabei seien unter anderem mögliche Auswirkungen von Änderungen in der Handels- und Einwanderungspolitik zur Sprache gekommen.
Zwar sei man nach wie vor davon überzeugt, dass der Preisdruck weiter nachlassen werde, heißt es in den Mitschriften der Federal Reserve. Doch wurden demnach auch andere Faktoren genannt, die den Prozess nachlassender Teuerung behindern könnten. Dazu gehöre die Tatsache, dass Geschäftskontakte in einer Reihe von Fed-Bezirken angedeutet hätten, dass Unternehmen versuchen würden, die durch Zölle entstehenden höheren Inputkosten an die Verbraucher weiterzureichen. Die Teilnehmer stellten überdies fest, dass einige Indikatoren für die Inflationserwartungen in jüngster Zeit gestiegen seien.
US-Präsident Trump beabsichtigt, nach Stahl und Aluminium auch Zölle in Höhe von rund 25 Prozent auf importierte Autos zu erheben. Zollhürden bergen ein neues Inflationsrisiko, weil dadurch Einfuhren aus den betroffenen Ländern teurer werden dürften. Die Federal Reserve, die für stabile Preise sorgen und Vollbeschäftigung fördern soll, hatte den Leitzins auf der Jänner-Sitzung in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Damit endete die Senkungsserie vorerst, die im September begonnen hatte. Wie Fed-Chef Jerome Powell jüngst bekräftigte, haben die US-Währungshüter angesichts der rund laufenden Wirtschaft keine Eile damit, das Zinsniveau weiter zu senken.