Prachtbilder aus den Skiregionen – nur noch ein Traum?
©iStockphototrend-UMFRAGE: Wie sich die Schlagzeilen rund um den Skisaisonstart auf die Stimmung und die Skifahrpläne derÖsterreicher:innen ausgewirkt haben.
Wenn der Skiweltcupstart in Sölden Ende Oktober bisher die Nebenfunktion hatte, allgemein Lust aufs Skifahren zu machen, kann man dieses Jahr nur von einem Fehlstart sprechen. Verbunden mit der Nachricht stark gestiegener Preise für Liftkarten, sind die ersten Reaktionen laut einer Umfrage des Linzer market-Instituts überwiegend negativ.
Wie wirken sich die Preiserhöhungen auf Ihr Skifahrverhalten aus?
Die Preissteigerungen betragen bis zu zehn Prozent, in praktisch allen großen Skigebieten des Landes muss man in der Hochsaison deshalb 70 Euro oder mehr für die Tageskarte hinblättern. Von jenen 56 Prozent der Befragten, die angeben, regelmäßig oder gelegentlich Ski oder Snowboard zu fahren, sagen deshalb drei Viertel, dass sie für sich Konsequenzen aus den hohen Preisenziehen wollen: 21 Prozent wollen weniger fahren, weitere 21 Prozent wollen überhaupt nicht mehr fahren. Dagegen haben 14 Prozent der Befragten - ein Viertel der Skifahrer - vor, gleich viel oder sogar mehr zu fahren.
Das Stimmungsbild ist, wohlgemerkt, eine Momentaufnahme, es könne sich mit den ersten Prachtbildern aus den Skiregionen auch wieder ändern, betont market-Expertin Birgit Starmayr. Dennoch sind die Negativwerte erstaunlich hoch. 44 Prozent sagen ohnehin bereits, dass sie grundsätzlich nicht Ski oder Snowboard fahren.
Soll der Rennkalender nach Klima-Gesichtspunkten neu gestaltet werden?
Die Begeisterung gedämpft haben mit Sicherheit auch die Bilder von schmalen Schneebändern inmitten grün-brauner Alpinlandschaften zum Saisonstart (siehe auch "Des ÖSVs "grüne" Rennen"). Soll der Weltcup-Rennkalender deshalb nach Klimagesichtspunkten neu gestaltet werden, was nicht nur einen späteren Auftakt beinhalten kann, sondern etwa auch weniger Hin und Her zwischen Europa und Übersee? 49 Prozent meinen ja, weitere 23 Prozent "eher ja". Dagegen ist der Anteil jener, die am Ablauf wenig bis nichts verändern wollen, mit elf Prozent vergleichsweise sehr klein.
Wie hat sich das Image des Skisports in den letzten zehn Jahren entwickelt?
Zum schlechteren Image dürften laut Starmayr auch die kritischen Äußerungen prominenter Ex-Skirennläufer zum frühen Saisonstart beigetragen haben, nach Marcel Hirscher im letzten Jahr zuletzt etwa Felix Neureuther. Generell finden 63 Prozent der Befragten, das Image des Skisports sei in den letzten zehn Jahren schlechter geworden. Nur sechs Prozent meinen, es sei genau andersrum. 31 Prozent haben den Eindruck, das Image sei im Wesentlichen gleich geblieben.
Diese repräsentative trend-Umfrage wurde vom market-Institut durchgeführt. n = 800 Befragte und ist in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 10.11. 2023 erschienen.