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"Wir spüren die wirtschaftliche Verschlechterung in ganz Europa", so der Noch-Finanzminister, der als designierter EU-Kommissar für Migration bald nach Brüssel umziehen soll. Dass das österreichische Budgetdefizit erst nach der Nationalratswahl nach oben korrigiert wurde, liegt laut Brunner am Datum der Veröffentlichung der Prognosen, diese würden "verkündet, wenn sie verkündet werden, immer im Frühjahr und im Herbst". Österreich habe seine Zahlen der EU-Kommission zuvor vorgelegt, und es sei kein Defizitverfahren eröffnet worden.
Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS hatten ihre Konjunkturprognose gegenüber der Juni-Schätzung am 4. Oktober stark nach unten korrigiert und rechnen nun mit dem zweiten Rezessionsjahr in Folge. Außerdem wurde die Prognose für das öffentliche Budgetdefizit 2024 auf 3,7 bzw. 3,5 Prozent des BIP deutlich angehoben. Damit liegt das Defizit über den EU-Schuldenregeln (Maastricht-Kriterien) von 3 Prozent. Im Juni rechneten Wifo und IHS mit einem Budgetsaldo im Jahr 2024 von -3,2 Prozent bzw. -3,0 Prozent.
Die neue Prognose ist laut Brunner auch auf die Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe sowie die Erhöhung des Klimabonus zurückzuführen: "Die Zahlen mussten revidiert werden. Wir haben sie auf Grundlage der Prognosen ändern müssen. Die wirtschaftliche Situation in Europa hat Auswirkungen auf unsere Budgets."
Brunner habe der EU "falsche Zahlen übermittelt", das Budget sei unter ihm "völlig aus dem Ruder gelaufen", kritisierte die FPÖ in einer Aussendung. Deshalb und wegen der "geradezu katastrophalen Asylbilanz" Österreichs sei Brunner als EU-Migrationskommissar "vollkommen ungeeignet" und müsse ersetzt werden, so die FPÖ-EU-Abgeordnete Petra Steger.