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Sie senkte ihre Prognose von 1,2 Prozent im September. Für 2026 geht sie von nur noch 1,3 Prozent aus nach zuvor 1,5 Prozent. Die Sparmaßnahmen der Regierung und die politische Unsicherheit dürften die Verbraucherausgaben und die Investitionen des Privatsektors belasten.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Freitag den Zentrumspolitiker Francois Bayrou zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Wegen eines Haushaltsstreits war die Mitte-Rechts-Regierung des bisherigen Ministerpräsidenten Michel Barnier durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. Bayrou ist bereits der vierte Ministerpräsident in diesem Jahr. Macron hofft, dass bis zum Sommer 2025 ein weiteres Misstrauensvotum vermieden werden kann.
Nach einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,4 Prozent in diesem Jahr prognostiziert die französische Zentralbank, dass die Teuerung in den nächsten drei Jahren unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent bleiben wird.
Die politische Krise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone verunsichert auch die Wirtschaft. Sie fällt zudem in eine Zeit, in der Deutschland sich auf eine vorgezogene Bundestagswahl vorbereitet und die USA auf die Amtsübernahme des Republikaners Donald Trump. Die Krise hat auch handfeste finanzielle Folgen für den französischen Staat, der höhere Kosten am Anleihemarkt verkraften muss.
Die Ratingagentur Moody's hatte am Wochenende Frankreichs Kreditwürdigkeit herabgestuft. Die Bewertung wurde von "Aa2" auf "Aa3" gesenkt. Den Ausblick für Europas zweitgrößte Volkswirtschaft setzte Moody's hingegen auf "stabil".
PARIS - FRANKREICH: FOTO: APA/APA/POOL/LUDOVIC MARIN