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An der halbjährlichen Konjunkturumfrage beteiligten sich im März und April mehr als 2000 Firmen. Dabei kam heraus: 35 Prozent wollen im laufenden Jahr weniger investieren als 2024. Im Herbst 2024 lag der Anteil mit 40 Prozent allerdings noch höher. Im gleichen Ausmaß stieg der Anteil an Unternehmen, die von höheren Investitionen ausgehen, von 23 auf 28 Prozent.
"Trumps Launen kommen zur Unzeit"
Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten hohen Zölle auf Waren aus der Europäischen Union und aus Dutzenden anderen Ländern waren dem IW zufolge zum Zeitpunkt der Umfrage zwar noch nicht aktiv. Sie hätten das Exportklima aber schon vorher vergiftet. "Der Zollkrieg belastet das Tagesgeschäft enorm", sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. "Donald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit und sind eine Härteprüfung für die deutsche Wirtschaft." Für Deutschland könnten sich die Einbußen bei der Wirtschaftsleistung durch die am 2. April angekündigten US-Strafzölle über vier Jahre gemäß auf etwa 200 Milliarden Euro summieren, so das IW. Die neue Bundesregierung müsse daher in enger Abstimmung mit der EU gegensteuern, um den Unternehmen möglichst viel Stabilität in diesen unsicheren Zeiten zu geben.
Bereits seit dem Herbst 2023 wird die Geschäftslage von den Unternehmen düster bewertet: Seitdem erfasst die Umfrage mehr Pessimisten als Optimisten. Derzeit sprechen 18 Prozent der Unternehmen von einer besseren Geschäftssituation als vor einem Jahr, jedoch 40 Prozent von einer Verschlechterung. Die Differenz zwischen positiven und negativen Lagebewertungen liegt im Frühjahr 2025 bei minus 22 Prozentpunkten, nach minus 33 im Spätherbst 2024.
"Die Lage hat sich verbessert, sie ist aber insgesamt schlecht", fasste das IW die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen. Insbesondere in der Bauwirtschaft und in der Industrie bleibe die Stimmung schlecht. Diese befänden sich in einer Rezession. Nur im Dienstleistungssektor gibt es derzeit wieder mehr Optimisten als Pessimisten.
WIESBADEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Arne Dedert