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Harris nimmt Nominierung als Präsidentschaftskandidatin an

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Kamala Harris warnte vor einem Wahlsieg ihres Konkurrenten Trump
©APA/APA/AFP/MANDEL NGAN
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Kamala Harris hat zum Abschluss des Parteitags der US-Demokraten ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin angenommen. Sie wolle eine Präsidentin für alle sein, sagte sie am Donnerstag vor der Menge im United Center in Chicago. "Ihr könnt mir immer vertrauen, dass ich das Wohl des Landes über die Interessen der Partei und mich selbst stellen werde." Die 23.500 Delegierten feierten die möglicherweise erste schwarze Frau an der Spitze der USA frenetisch.

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Harris Rede wurde immer wieder von Sprechchören und Applaus unterbrochen. Harris dankte US-Präsident Joe Biden, der erst vor wenigen Wochen mit seinem Verzicht auf eine zweite Amtszeit den Weg für seine Vizepräsidentin frei gemacht hatte. Außerdem versprach sie einen neuen Weg nach vorn. Sie warnte vor Konsequenzen, sollte Konkurrent Donald Trump von den Republikanern gewinnen. "Im Kampf zwischen Demokratie und Tyrannei weiß ich, wo ich stehe und ich weiß, wohin die Vereinigten Staaten gehören." Trump warf sie vor, sich Diktatoren zu beugen. Die Konsequenzen, sollte er erneut in das Weiße Haus einziehen, seien ernst. Sie hingegen wolle sich für die Mittelschicht einsetzen und Steuersenkungen durchsetzen. Davon profitierten 100 Millionen Amerikaner. Die Stärkung der Mittelschicht sei ihr entscheidendes Ziel.

Harris gab sich kämpferisch. Allerdings sind Details ihres Wahlprogramms immer noch offen. Sie wolle sich für Frieden im Gazastreifen einsetzen. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung. Was in den letzten zehnt Monaten seit Beginn des Gazakrieges Anfang Oktober 2023 jedoch passiert sei, sei erschütternd. "Präsident Biden und ich arbeiteten daran, diesen Krieg zu beenden, für die Sicherheit Israels, die Freilassung der Geiseln, das Ende des Leids im Gazastreifen und das Recht des palästinensischen Volkes auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung." Der Ukraine und der NATO sagte sie ihre Unterstützung zu.

Die Wahl am 5. November sei eine Gelegenheit, die Bitterkeit, den Zynismus sowie die Spaltung der Gesellschaft hinter sich zu lassen. Es handle sich um eine Chance, einen neuen Weg nach vorn zu finden. Harris tritt mit Tim Walz als Kandidaten für das Vizeamt an. Der bis vor zwei Wochen über seinen Bundesstaat hinaus wenig bekannte Gouverneur von Minnesota hatte seine Nominierung am Mittwoch angenommen. Der 60-Jährige sprach von der Ehre seines Lebens.

Die 59-jährige Harris hat dem Wahlkampf der Demokraten seit dem Rückzug des 81-jährigen Biden neuen Schwung verliehen. Sie sammelte gut 500 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden ein. In Umfragen holte sie gegenüber Trump auf oder schob sich sogar an ihm vorbei. Landesweit liegt sie Erhebungen von FiveThirtyEight mit 46,6 Prozent vor Trump, der auf 43,8 Prozent käme. Mit dem Abschluss des Parteitages und ihrer Rede läutet Harris die heiße Wahlkampf-Schlussphase bis zum Wahltag ein.

Der viertägige Parteitag endete mit einer großen Show. US-Superstar Pink trat gemeinsam mit ihrer Tochter Willow auf. Die beiden performten den Hit "What About Us" in einer Akustikversion. Die weibliche Country-Band "The Chicks" sang die Nationalhymne. Die Schauspielerinnen Eva Longoria und Kerry Washington warben für Harris. Auffallend war insgesamt der große Frauenanteil auf der Bühne am letzten Abend des Parteitages, wo etliche hochrangige Politikerinnen Harris ihre Unterstützung aussprachen. Beistand bekam Harris auch von diversen weiblichen Familienmitgliedern, die auf der Bühne standen.

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