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Ifo: Inflation in Deutschland vorerst über EZB-Zielwert

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Barometer für die Preiserwartungen der Unternehmen sank im Februar minimal
©APA/APA/dpa/Daniel Josling
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Der Inflationsdruck in Deutschland lässt im Februar trotz anhaltender Konjunkturflaute kaum nach. Das Barometer für die Preiserwartungen der Unternehmen sank minimal auf 19,4 Punkte, nach 19,5 Zählern im Jänner, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Manager-Umfrage mitteilte. "Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die Inflation in Deutschland vorerst über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank", so Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

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Die EZB strebt einen Wert von 2 Prozent an. Im Jänner ist die Teuerungsrate in Deutschland gegenüber dem Monat davor von 2,6 auf 2,3 Prozent gesunken. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen gehen davon aus, dass sie im Februar auf diesem Wert verharren wird. Das deutsche Statistische Bundesamt will eine erste Schätzung an diesem Freitag veröffentlichen.

Während die Dienstleister laut Umfrage derzeit seltener planen, ihre Preise anzuheben, sehen Unternehmen aus Industrie und Einzelhandel mehr Spielraum dafür. Bei den Dienstleistern fiel der Indikator im Februar spürbar auf 24,0 Punkte, nach 32,2 Zählern im Jänner. Vor allem die unternehmensnahen Bereiche wollen hier seltener mehr Geld von ihren Kundinnen und Kunden verlangen. Aber auch bei den konsumnahen Dienstleistern lässt der Preisdruck etwas nach.

Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen auf 11,0 Punkte gestiegen, nach 6,9 Zählern im Jänner. Vor allem die Konsumgüterhersteller wollen häufiger ihre Preise anheben, Gleiches gilt für die Hersteller von Investitions- und Vorleistungsgütern.

Im Einzelhandel sind die Preiserwartungen auf 33,2 Punkte gestiegen, nach 30,5 Zählern im Jänner. "Dies war vor allem auf den Handel mit Nahrungsmitteln und Getränken zurückzuführen", fanden die Ifo-Forscher heraus. Die Preispläne im übrigen Einzelhandel blieben dagegen unverändert.

Mit den geringsten Anstiegen ist im kriselnden Bauhauptgewerbe zu rechnen: Der Indikator stieg leicht auf 1,0 Punkte, nach 0,8 Zählern im Jänner. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

ARCHIV - 22.10.2021, Bayern, München: Roboter von ABB arbeiten an der Karosserie von verschiedenen Automodellen. Die Lage in der deutschen Autoindustrie verschlechtert sich nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts weiter. (zu dpa: «Ifo: Stimmung in Autoindustrie «im Sturzflug»») Foto: Daniel Josling/dpa +++ dpa-Bildfunk +++.

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