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"Trotz einer wieder anziehenden Kaufkraft bleibt die Konsumlaune verhalten, und auch die Unternehmen investieren zurückhaltend." Vor allem die Industrie leide unter schwacher Nachfrage und dem zunehmenden internationalen Wettbewerbsdruck. Zugleich sorgten politische Unsicherheiten, in Deutschland und in den USA, für erhebliche Risiken. Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Außenhandelspartner von Österreich. Die deutsche Konjunkturentwicklung wird von heimischen Exportunternehmen deshalb immer mit besonderer Aufmerksamkeit beobachtet.
Das Ifo-Institut hatte im Dezember noch 0,4 Prozent Wachstum für 2025 erwartet und für 2026 mit einem BIP-Anstieg - je nach Schwäche der Industrie und Impulsen von der Wirtschaftspolitik - zwischen 0,8 und 1,6 Prozent gerechnet. Andere führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute sind für 2025 skeptischer als das Ifo und optimistischer für das kommende Jahr.
"Die neue US-Regierung hat eine erratische und protektionistische Wirtschaftspolitik eingeschlagen", erklärten die Ifo-Fachleute und -Regierungsberater. Bereits angekündigte Importzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China sowie entsprechende Gegenzölle hätten erste negative Auswirkungen auf die US-Konjunktur und die Weltwirtschaft. Sollte es zusätzlich zu Zollerhöhungen auf europäische Produkte kommen, könnte dies die deutsche Exportwirtschaft empfindlich treffen.
Die deutsche Wirtschaft ist 2023 und 2024 geschrumpft. Sollte 2025 das dritte Rezessionsjahr in Folge werden, wäre dies die längste konjunkturelle Durststrecke seit Gründung der Bundesrepublik.