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Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verbraucherpreise im Jänner um 0,3 Prozent. Hier war ein Rückgang um 0,4 Prozent erwartet worden. In Österreich stieg die Inflation im Jänner auf 3,3 Prozent. Gegenüber Dezember gab es ein Plus von 1,1 Punkten.
Verantwortlich für die höhere Jahresinflationsrate ist neben den Dienstleistungskosten der merkliche Anstieg der Energiepreise. Im Vormonat waren sie nur leicht geklettert.
Dienstleistungen blieben zu Jahresbeginn der Inflationstreiber Nummer Eins im Euroraum: Sie verteuerten sich im Jänner mit 3,9 Prozent aber nicht mehr ganz so stark wie im Vormonat mit damals 4,0 Prozent. Energie verteuerte sich um 1,8 Prozent, im Dezember hatte der Zuwachs lediglich bei 0,1 Prozent gelegen. Im Bereich Lebensmittel, Alkohol und Tabak lag die Teuerungsrate bei 2,3 Prozent, nach 2,6 Prozent im Dezember.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel lag unverändert bei 2,7 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 2,6 Prozent erwartet. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. In der vergangenen Woche hatte die EZB die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte verringert.
Die EZB hat ihre Zinssenkungsserie jüngst fortgesetzt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz wurde um einen Viertelprozentpunkt niedriger auf 2,75 Prozent gesetzt. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 2,90 Prozent gesenkt. Laut dem französischen EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau sind weitere geldpolitische Lockerungsschritte wahrscheinlich.