Trend Logo

KI könnte Österreichs Wirtschaft deutlich produktiver machen

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Künstliche Intelligenz könnte Wirtschaft deutlich produktiver machen
©APA/APA/dpa/Oliver Berg
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die intensive Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte Österreichs Wirtschaftsleistung deutlich anheben. Oder aber ermöglichen, mit wesentlich weniger Arbeitsstunden die gleiche Wirtschaftsleistung zu erbringen, zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Economica-Instituts von Christian Helmenstein. Jedenfalls werde die Arbeit wesentlich produktiver, dieser Zuwachs könnte gesellschaftlich aufgeteilt werden - in Freizeit oder höhere Einkommen, so Helmenstein.

von

In rund zehn Jahren könnte die Wirtschaftsleistung, gemessen als Wertschöpfung, mit voller Nutzung der KI um 18 Prozent höher liegen, als wenn KI nur auf dem aktuellen Niveau angewendet wird, so die Berechnung des Economica-Instituts im Auftrag von Microsoft und Accenture. Das wären im Jahr etwa "70 Mrd. Euro mehr Wohlstand". Wobei Helmenstein betont, konservativ zu rechnen - etwa künftigen Verbesserungen bei KI außer Acht zu lassen.

Die Nutzung von KI schlägt vor allem bei der benötigten Arbeitszeit durch: 2,24 Mrd. Stunden, knapp ein Drittel der 2023 geleisteten 7 Mrd. Arbeitsstunden, würden "freigegeben". Das würde sich aber nicht in höherer Arbeitslosigkeit niederschlagen, erwartet Helmenstein und verweist auf die vielen Pensionierungen und die sinkende durchschnittliche Arbeitszeit.

Auch Microsoft-Österreich-Chef Hermann Erlach rechnet nicht mit erhöhter Arbeitslosigkeit aufgrund der KI-Nutzung. Allerdings würden Mitarbeiter, die KI nutzen, jene verdrängen, die das nicht könnten. Es werde aber künftig mehr darum gehen, genug - gut ausgebildete - Mitarbeitende zu finden, als dass es zu mehr Arbeitslosigkeit kommen sollte. "Die ersten Zahlen, die wir zur Arbeitsproduktivität sehen, machen mehr Hoffnung als Angst", so Erlach.

Die Produktivität pro Mitarbeiter sei zuletzt kaum mehr gestiegen. Eine deutliche Produktivitätssteigerung würde den Sozialpartnern wieder Verteilungsspielräume eröffnen, die es jüngst nicht mehr gab. Allerdings werde sich die Gesellschaft entscheiden müssen, ob damit die alternde Bevölkerung unterstützt wird, oder ob die arbeitende Bevölkerung mehr Freizeit bekommt, sagt Helmenstein. Durch KI-bedingte Produktivitätssteigerungen werde nicht beides zugleich ohne Wohlstandsverlust finanzierbar sein.

Erlach und Patricia Neumann, Siemens-Österreich-Chefin und Präsidentin der Internet Offensive Österreich, warben in der gemeinsamen Pressekonferenz in Wien für einen "offenen Zugang zu KI". Erst elf Prozent der heimischen Firmen nutzen KI intensiv, für einen Aufholprozess sei auch die politische Unterstützung nötig, sagte Neumann, die sich nach der Wahl ein Digitalisierungsstaatssekretariat im Bundeskanzleramt wünscht. Das Thema KI müsse "Chefsache bleiben".

Über die Autoren

Logo
Abo ab €16,81 pro Monat
Ähnliche Artikel
Nachrichtenfeed
Fünf Bundesländer steigerten 2023 die Exporte
Vielen Unternehmen gehen die liquiden Mitteln aus
Nachrichtenfeed
Österreich droht heuer Rekord-Pleitenjahr
In Salzburg bereits mehr Stellenangebote als Arbeitslose
Nachrichtenfeed
Tourismus-Boom: Fast Vollbeschäftigung in Salzburg und Tirol
Finanzminister Magnus Brunner sieht sich bestätigt
Nachrichtenfeed
Morningstar bleibt für Österreich beim AAA-Rating
Aufwärtstrend der letzten Jahre setzt sich laut RTR ungebrochen fort
Nachrichtenfeed
Paketflut: 2023 wurden 388 Mio. Packerl verschickt
Trotz Hitze gibt es nur bei wenigen Bauarbeitern heute hitzefrei
Nachrichtenfeed
Nur wenige Bauarbeiter bekommen heute hitzefrei
Nachrichtenfeed
Vamed streicht 40 Stellen im internationalen Projektgeschäft
Bei Hitze bleiben viele Menschen zu Hause
Nachrichtenfeed
Gastronomie kämpft bei Hitze mit Konsumzurückhaltung
Signa-Gründer Benko aus "trend"-Reichenliste gestrichen worden
Nachrichtenfeed
Erstmals mehr als 50 Milliardäre in Österreich
AUA-Flieger am Heimatflughafen Wien-Schwechat
Nachrichtenfeed
AUA bei Flightright-Ranking im europäischen Spitzenfeld
Wifo-Chef Gabriel Felbermayr
Nachrichtenfeed
Wifo-Prognose: Österreichs Wirtschaft bleibt in der Euro-Zone zurück
Weitere juristische Auseinandersetzungen um die Signa
Recht
Signa Holding - Sonderverwalter klagt Abschlussprüfer BDO