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Kiews Luftwaffe zerstört wichtige Brücke im Gebiet Kursk

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In der Region Kursk ist die Zerstörung allgegenwärtig
©APA/AFP/YAN DOBRONOSOV
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Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine strategisch wichtige Autobrücke bei ihrer Offensive im Gebiet Kursk zerstört. Luftwaffenkommandant Mykola Oleschtschuk veröffentlichte in einem Telegramkanal der Streitkräfte ein Video, das die Bombardierung einer Brücke zeigt. Experten halten das Video nach Auswertung der Geodaten für echt. Das Bauwerk am Fluss Sejm im Kreis Gluschkowo lag in Trümmern.

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Damit ist eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Truppen zerstört. Russland hatte zuvor ebenfalls gemeldet, die schon seit Tagen von ukrainischen Streitkräften beschossene Brücke sei zerstört. Russischen Medien zufolge sind dadurch mehr als 30 Ortschaften in der Grenzregion zur Ukraine abgeschnitten vom übrigen Gebiet.

Der Kursker Gouverneur Alexej Smirnow hatte am Freitagabend die Zerstörung der Brücke gemeldet. Nach Angaben russischer Militärblogger des Telegram-Kanals "Rybar" wurde die Brücke zunächst mit dem Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars beschossen und dann durch den Schlag mit einer Gleitbombe zerstört. Es seien schon bei vorherigem Beschuss mit einer "Totschka-U"-Rakete zwei Freiwillige getötet worden in einem Auto, die Menschen hätten in Sicherheit bringen sollten, hieß es. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte, dass die Ukraine westliche Waffen benutze, um zivile Infrastruktur im Kursker Gebiet zu zerstören. Sie kündigte eine "strenge Bestrafung" für die Verantwortlichen des Angriffs an.

Ihre Position in Kursk festigt die Ukraine indes laut Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter. Es seien mehr als 80 Ortschaften auf einer Fläche von 1.150 Quadratkilometern eingenommen worden, erklärte er. Armeechef Olexander Syrskyj habe ihm mitgeteilt, dass die ukrainischen Truppen weiter vorrückten und weitere Kriegsgefangene gemacht hätten. "Vielen Dank an alle Soldaten und Kommandanten, die russische Militärgefangene nehmen und die Freilassung unserer von Russland festgehaltenen Soldaten und Zivilisten näher bringen", schrieb Selenskyj auf dem Messagingdienst Telegram.

Mit dem Vorstoß in Kursk sei es gelungen, die "Tauschreserve für unser Land aufzufüllen", schrieb Selenskyj mit Blick auf gefangen genommene russische Soldaten. Auch in den vergangenen Tagen hatte die ukrainische Armee Fortschritte bei ihrem Vormarsch in Kursk gemeldet. Moskau erklärte am Samstag hingegen erneut, die ukrainischen Soldaten würden zurückgedrängt. Dies sei nun in der Nähe dreier weiterer Ortschaften gelungen, hieß es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

Am Samstag bezichtigte der Kreml Kiew, einen Angriff auf das Kernkraftwerk Kursk zu planen. Für diese "Provokation" solle anschließend Russland verantwortlich gemacht werden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Sollte so etwas vorfallen, werde Russland scharf reagieren, da weite Teile der Umgebung verseucht werden könnten.

Die staatliche russische Atomagentur wandte sich indes an die Internationale Atomenergieorganisation (IEAO). Rosatom-Chef Alexej Lichatschow habe IAEO-Chef Rafael Grossi in einem Telefonat über eine Verschlimmerung der Lage um das AKW Kursk informiert und ihn eingeladen, sich in dem Gebiet ein Bild von der Lage zu machen. Demnach gibt es dort wegen der Gefahr ukrainischer Angriffe täglich mehrfach Luftalarm. Nach russischen Angaben wurden auf dem Kursker AKW-Gelände zuletzt auch Raketenteile gefunden.

Das AKW Kursk, das etwa 30 Kilometer westlich der gleichnamigen Stadt liegt, wird nach wie vor von Russland kontrolliert. Ebenfalls warf Russland der Ukraine vor, eine Sprengladung mit Hilfe einer Drohne auf einer Straße nahe des Atomkraftwerks Saporischschja abgeworfen zu haben. Dadurch seien Mitarbeiter, die die Straße benutzen, gefährdet worden, berichtete die Nachrichtenagentur TASS. IAEA-Chef Grossi teilte am Samstagabend mit, die Sicherheit des AKW habe sich nach dem Drohnenangriff verschlechtert.

Aktiv war in der Nacht auf Samstag auch die ukrainische Luftabwehr, die nach eigenen Angaben 14 russische Drohnen abwehrte. Diese seien über sechs Regionen im Süden und Zentrum der Ukraine abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe mit. Dabei soll es sich um aus dem Iran stammende Shahed-Drohnen gehandelt haben.

This photograph taken on 16 August, 2024, during a media tour organised by Ukraine, shows a destroyed Russian tank outside Ukrainian-controlled Russian town of Sudzha, Kursk region, amid the Russian invasion in Ukraine. Kyiv said August 16, 2024, its incursion into Russian territory had advanced, claiming it aimed to force Russia to negotiate on "fair" terms, as Moscow's troops announced new gains in eastern Ukraine. Two and a half years into Russia's invasion of Ukraine, Kyiv's troops on August 6, 2024, launched a major counter-offensive into Russia's Kursk region, sending more than 120,000 people fleeing. (Photo by Yan DOBRONOSOV / AFP)

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