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Konjunktur- und Werbeflaute bremsten 2024 Gewinn bei ProSiebenSat.1

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Betriebsergebnis sank um 3,6 Prozent auf 557 Mio. Euro - Auch 2025 weniger Gewinn erwartet
©APA/APA/dpa/Matthias Balk
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ProSiebenSat.1 spürt im Werbegeschäft die Konjunkturflaute in Deutschland und muss für 2024 das dritte Jahr in Folge Gewinneinbußen wegstecken. Das Betriebsergebnis (bereinigtes EBITDA) sank im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent auf 557 Mio. Euro, wie das deutsche Fernsehunternehmen mitteilte. Der Konzernumsatz hingegen stieg leicht um 1,7 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro.

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Damit lagen Gewinn und Erlöse eher am unteren Ende der erwarteten Spanne. Der Vorstand um Chef Bert Habets peilt für 2025 ein leichtes Umsatzplus auf 4,0 Mrd. Euro (plus/minus 150 Mio. Euro) an. Wegen höherer Programmkosten dürfte das operative Ergebnis erneut fallen - und zwar auf 550 Mio. Euro (plus/minus 50 Mio. Euro).

Man habe trotz der Konjunkturschwäche die finanziellen Ziele erreicht, sagte Finanzchef Martin Mildner. "Dies ist nicht zuletzt das Ergebnis unseres konsequenten Kosten-Managements." Zugleich habe man Fortschritte bei der Unterhaltungs-Strategie gemacht und verzeichne Wachstum in großen Teilen des Segments Commerce & Ventures, dem Bereich, in dem ProSiebenSat.1 Digitalfirmen bündelt.

Für dieses Jahr hofft das Unternehmen auf 2 Prozent mehr Werbeerlöse im deutschsprachigen Raum, nach minus 3 Prozent 2024. Die Streamingplattform Joyn, ein Hoffnungsträger des Konzerns, habe bei der vermarktbaren Reichweite und der Verweildauer der Nutzerinnen und Nutzer zugelegt, sagte Habets. "Mit unserem eingeschlagenen Kurs werden wir unsere Position im Entertainment-Markt erfolgreich ausbauen."

ProSiebenSat.1 steht unter Druck seiner Großaktionäre MFE aus Italien und PPF aus Tschechien, Randgeschäfte wie das Vergleichsportal Verivox und den Online-Kosmetikanbieter Flaconi zu verkaufen, um sich auf das Kerngeschäft TV und Unterhaltung zu fokussieren. Seit Monaten gibt es Spekulationen, dass die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MediaForEurope (MFE) demnächst ein Übernahmeangebot für die Senderkette um ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 abgeben könnte. Die Italiener sind seit 2019 bei den Bayern engagiert und halten inzwischen 29,99 Prozent am TV-Konzern. Die Tschechen kommen auf fast 13 Prozent.

ProSiebenSat.1 erklärte zunächst nur, man befinde sich in laufenden Verkaufsprozessen zu Verivox und Flaconi und werde hier so bald wie möglich über Ergebnisse informieren. Unterdessen verhandelt das Unternehmen mit dem Investor General Atlantic (GA) über einen Einstieg. Im Gegenzug würde ProSieben dessen Minderheitsbeteiligungen an der Internet-Holding NuCom - sowie die Beteiligung von GA an der Dating-Plattform ParshipMeet übernehmen, wie ProSiebenSat.1 am Mittwochabend mitteilte. Im Zuge dessen könnte GA unter anderem eine Pflichtwandelanleihe sowie Papiere aus dem Eigenbestand des Konzerns erhalten.

UNTERFÖHRING - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Matthias Balk

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