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KSV1870 erwartet heuer keine Entspannung bei Insolvenzen

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Laut Hochrechnung mehr Pleiten im ersten Quartal 2025
©APA/APA/THEMENBILD/ROLAND SCHLAGER
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Der Gläubigerschutzverband KSV1870 rechnet aufgrund der anhaltend schwachen Wirtschaftsleistung heuer nicht mit einem Rückgang der zuletzt hohen Insolvenzzahlen. Für 2025 erwartet der Verband zwischen 6.500 und 7.000 Pleiten, das entspräche dem Niveau des Vorjahres. Aktuell seien "keine realistischen Anzeichen erkennbar", dass sich der "bestehende Insolvenzschub" in absehbarer Zeit abschwäche, so KSV-Insolvenzexperte Karl-Heinz Götze.

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Alleine im ersten Quartal 2025 melden laut KSV1870-Hochrechnung 1.741 Unternehmen Insolvenz an. Das sind 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr und im Schnitt 19 Pleiten täglich. Als Treiber erwiesen sich dabei weiterhin der Handel, die Bauwirtschaft sowie die Gastronomie - gemeinsam machen sie gut 45 Prozent aller Insolvenzen aus. Allerdings waren in der Bauwirtschaft (minus 12 Prozent) sowie in der Gastronomie (minus 11,2 Prozent) Rückgänge zu verzeichnen.

Mit Blick auf den Bau und die dort leichte Entspannung bei den Pleiten sehen die Gläubigerschützer unter Verweis auf hiesige Wirtschaftsforscher die "Talsohle langsam durchschritten", weiterhin düster sieht es allerdings im Grundstücks- und Wohnungswesen aus, das im ersten Quartal einen Anstieg der Pleiten von knapp 62 Prozent verzeichnete. Überhaupt seien "positive Signale aus manchen Branchen" zu wenig, damit sich "die insgesamt trübe Stimmung" verbessert. Götze: "Österreichs Wirtschaft geht weiterhin am Stock. Sie benötigt dringender denn je frischen Sauerstoff, um wieder in Schwung zu kommen."

Die vorläufigen Passiva fallen im ersten Quartal mit 2,04 Mrd. Euro und einem Plus von 6,9 Prozent noch höher als im Vorjahresquartal aus. Grund für das hohe Niveau ist einmal das mehr auseinanderbrechende Signa-Firmenkonglomerat, wobei es sich bei der Signa Prime CM 2017 GmbH mit einem Volumen von 479 Mio. Euro heuer bis dato um die größte Pleite handelt. Mit aktuell zwölf Großinsolvenzen (über 10 Mio. Euro Passiva, Anm.) standen im ersten Quartal jedoch um sechs Fälle weniger als im Vorjahreszeitraum zu Buche.

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