Trend Logo

Merck & Co senkt Ausblick

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Zölle und Lizenzvereinbarung werde Jahresergebnis schmälern
©APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/KENA BETANCUR
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Der von den USA losgetretene Zollstreit dürfte auch den US-Pharmakonzern Merck & Co viel Geld kosten. Der Arzneimittelhersteller kalkuliert auf Basis der bereits in Kraft getretenen Zölle mit einer Belastung von rund 200 Mio. US-Dollar (175 Mio. Euro). Zur Vorlage seiner Quartalszahlen am Donnerstag senkte das Management um Konzernchef Robert Davis daher seinen Gewinnausblick für das laufende Jahr.

von

Die Verdienstaussichten würden aber auch durch die Kosten für eine exklusive Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Unternehmen Hengrui Pharma geschmälert, teilte Merck & Co weiter mit.

Konzernlenker Davis rechnet für 2025 nun noch mit einem bereinigten Gewinn von 8,82 bis 8,97 Dollar je Aktie. Zuvor hatte die Führungsspitze noch 8,88 bis 9,03 Dollar in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll aber weiterhin bei 64,1 bis 65,6 Mrd. Dollar herauskommen. Der Ausblick berücksichtigt aber noch nicht die Möglichkeit, dass US-Präsident Donald Trump seine mehrfach geäußerte Drohung wahr macht, und künftig zusätzlich zu den bestehenden US-Zöllen Abgaben auf pharmazeutische Importe erheben. Merck & Co könnten dadurch zusätzliche Kosten entstehen, da der Konzern auch in Europa in großem Stil produziert.

An der US-Börse wurde die Aktie von Merck & Co vor dem offiziellen Handelsstart höher gehandelt und legte um knapp ein halbes Prozent zu. Das Papier hat allerdings binnen eines Jahres fast 40 Prozent an Wert eingebüßt, wozu nicht allein die jüngste allgemeine Branchenschwäche wegen der Zollandrohungen gesorgt hat: Verunsicherung unter Investoren schürt derzeit auch der in wenigen Jahren anstehende Auslauf des Patentschutzes für den größten Kassenschlager, das milliardenschwere Krebsmedikament Keytruda.

Zudem sorgen sich die Anleger um die Zukunft der Impfung HPV-Gardasil, die mit enormen Schwierigkeiten in China zu kämpfen hat. Der Konzern hat daher inzwischen den Vertrieb in der Volksrepublik für einige Monate auf Eis gelegt.

Im ersten Quartal brach der Gardasil-Umsatz daher auch um 41 Prozent ein. Dagegen konnte der Konzern mit Keytruda immerhin noch ein Umsatzplus von 4 Prozent auf 7,2 Mrd. Dollar vermelden. Konzernweit gingen die Erlöse zwar um 2 Prozent auf 15,5 Mrd. Dollar (13,6 Mrd Euro) zurück, wofür aber negative Währungseffekte den Ausschlag gaben. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Erlös um 1 Prozent gestiegen.

Unter dem Strich konnte Merck & Co jedoch einen Gewinnanstieg verbuchen - auch dank niedrigerer Kosten zog der Verdienst um 7 Prozent auf knapp 5,1 Mrd. Dollar an. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie stieg von 2,07 auf 2,22 Dollar und fiel damit deutlich besser aus als von Analysten erwartet.

Über die Autoren

Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel