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"Heute Abend müssen wir mit vollen, aber gebrochenen Herzen die Nachricht vom Tod unseres Vaters und Bruders Quincy Jones überbringen", heißt es in einer Erklärung der Familie, die Robinson an die dpa weiterleitete. "Und obwohl dies ein unglaublicher Verlust für unsere Familie ist, feiern wir das großartige Leben, das er gelebt hat, und wissen, dass es nie einen anderen wie ihn geben wird", heißt es in dem Statement weiter. "Durch die Musik und seine grenzenlose Liebe wird Quincy Jones' Herz für immer schlagen." Anstelle von Blumen bat die Familie um Spenden für die Jazz Foundation of America.
Jones zählt zu den bedeutendsten Produzenten der Branche. In seiner rund 70-jährigen Karriere gewann er 28 Grammy-Preise. Das "Time"-Magazin kürte ihn als einen der einflussreichsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts. Erst im Juni dieses Jahres hatte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences zudem angekündigt, dass Jones mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet werden solle. "Als erster schwarzer Komponist, der in den 60er Jahren vom Hollywood-Establishment akzeptiert wurde, trug er dazu bei, die Filmmusik mit den dringend benötigten Einflüssen von Jazz und Soul aufzufrischen", heißt es in seiner Biografie.
Zusammengearbeitet hat er unter anderem mit Michael Jackson, George Benson, Frank Sinatra, Louis Armstrong, Stevie Wonder, Aretha Franklin, Miles Davis, Billie Holiday, Peggy Lee oder Ella Fitzgerald. Mit Ray Charles verband ihn zudem eine lebenslange Freundschaft.
Der 1933 in Chicago geborene Jones hat überdies ein Plattenlabel geleitet, Filmmusik komponiert, Bücher geschrieben, Spielfilme auf die Leinwand gebracht und TV-Serien mitentwickelt und produziert. Mit am bekanntesten wurde er aber für eines der berühmtesten Alben der Pop-Geschichte: Michael Jacksons "Thriller" von 1982, das Jones produzierte - ebenso wie die Jackson-Alben "Off The Wall" und "Bad".
Unter der karitativen Arbeit blieb vor allem die Benefiz-Single "We Are the World" mit Jackson und Lionel Richie aus dem Jahr 1985 in Erinnerung. Der Song brachte mehr als 50 Millionen Dollar für einen Afrika-Hilfsfonds ein. Zuweilen wirkte der siebenfache Vater wie eine Art inoffizieller Kulturbotschafter der Vereinigten Staaten.