
von
Bei den übrigen handelt es sich in der Regel um Anträge auf höheren Status (von subsidiärem Schutz auf Asyl), Asyl für in Österreich geborene Kinder oder Familienzusammenführung. Besonders deutlich ist dieser Trend bei afghanischen Staatsbürgern. Von 504 Ansuchen sind nur 93 neu. Hier wirkt weiter eine Entscheidung des EuGH nach, wonach für afghanische Frauen kein individuelles Verfahren geführt werden muss. Deshalb stellen viele in Österreich Anträge auf Asyl, wenn bisher nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Auch bei Syrern gibt es deutlich mehr Folgeanträge als neue (268 gegenüber 58). Dies hängt auch damit zusammen, dass Österreich zwar weiter Anträge von Syrern annimmt, diese aber im Regelfall nicht bearbeitet, solange unklar ist, wie sich die politische Lage nach dem Umsturz in Damaskus entwickelt. Das gilt auch für die Familienzusammenführung, die ja per Gesetz und Verordnung demnächst überhaupt für zumindest ein Jahr ausgesetzt werden soll. Im heurigen Jahr sind übrigens mehr als 50 Prozent der Asylanträge von Minderjährigen gekommen.
Bei Syrern gibt es mittlerweile 12.918 offene Verfahren. Dahinter folgen Afghanen mit 4.112. Insgesamt sind es knapp 15.300.
Asyl gewährt wurde in den ersten drei Monaten in 2.120 Fällen. Dazu kam 451 Mal subsidiärer Schutz und in 299 Fällen wurde humanitärer Aufenthalt zugesprochen. Afghanen waren mit großem Abstand jene Gruppe, der am häufigsten Aufenthalt in Österreich gewährt wurde. Alleine Asyltitel bekamen heuer fast 1.500 Personen zugestanden. Bei Syrern waren es nur noch 77.
Die Zahl der Anträge ging indes auch in Europa gesamt zurück. In der Union wurden bis Ende März 210.641 Asylanträge gestellt, ein Minus von 19 Prozent. Gegen den Trend gestiegen ist die Zahl der Ansuchen in Polen, Kroatien, Luxemburg und Belgien. Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik mittlerweile nur noch auf dem zehnten Platz.
Weiter stark belegt ist trotzdem die Grundversorgung. Anfang April waren mehr als 65.000 Menschen entsprechend betreut. Immerhin sind das fast 3.000 Personen weniger als zu Jahresanfang. 55 Prozent der Grundversorgten sind Vertriebene aus der Ukraine.