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Besonders im Gewerbeimmobiliensektor hat sich die Kreditqualität weiter verschlechtert. Bis Mitte 2024 sind die Quoten für notleidende Kredite (non-performing loans/NPL) auf 5,5 Prozent angewachsen - das entspricht einer Verdoppelung der Quote seit ihrem Tiefststand im Jahr 2020, schreibt die OeNB. Der Anstieg fand vor allem ab dem Jahr 2022 statt.
Dagegen liegt die NPL-Quote für den Gesamtsektor unter 3 Prozent, für den Wohnimmobiliensektor liegt sie sogar deutlich unter 2 Prozent - obwohl sich im Vergleich zu 2022 auch in diesen beiden Bereichen die NPL-Quote etwas erhöht hat. Das Risiko im Wohnimmo-Bereich sei durch die strengeren Regeln für die Wohnimmobilienkreditvergabe in Österreich (KIM-VO) stabilisiert worden, so die Notenbank. Der Anteil nachhaltiger Kredite in dem Segment liege derzeit bei über 80 Prozent.
Die schwache Konjunktur dämpfe jedoch insgesamt die Kreditnachfrage - vor allem Unternehmen seien mit Anlageinvestitionen zurückhaltend. Österreich befindet sich heuer im zweiten Rezessionsjahr in Folge. Die OeNB erwartet für 2024 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf minus 0,7 Prozent.
Die Profitabilität im Bankensektor bleibe indessen hoch. Im ersten Halbjahr 2024 haben die Banken kumuliert einen Gewinn von 7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Unterstützt hat vor allem das Geschäft im Ausland, das aktuell 40 Prozent der Bilanzsumme ausmacht. Die Gewinne der österreichischen Banktöchter in Zentral-, Ost- und Südosteuropa stiegen knapp über 3 Mrd. Euro an. Die Kapitalisierung blieb mit 17,7 Prozent im europäischen Vergleich überdurchschnittlich.
Dennoch rät die OeNB den Banken zu Zurückhaltung bei der Ausschüttung von Gewinnen, um die Kapitalbasis weiter zu stärken. Zudem müssten sich die Institute auf die strengeren Aufsichtsregeln für Gewerbeimmobilienkredite vorbereiten. Ab Mitte 2025 müssen Banken einen "sektoralen Systemrisikopuffer" in Höhe von einem Prozent für in diesem Sektor vergebene Kredite einführen.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/CA Immo / EDEX Immobilien