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Österreichs Außenwirtschaft schwächelt nach wie vor

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Leichte Erholung für das nächste Jahr erwartet
©APA/APA/DPA-ZENTRALBILD/PATRICK PLEUL
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Österreichs Exportwirtschaft bekommt so wie Deutschland die Schwäche der internationalen Konjunktur zu spüren. Vor allem die schwache internationale Nachfrage nach Industriegütern belastet die österreichischen Exportmärkte. Die Exportmenge werde heuer um 0,7 Prozent wachsen, sich aber nächstes Jahr mit einem Plus von 3,8 Prozent erholen, geht aus dem FIW-Jahresgutachten (Update Oktober) hervor. Geopolitische Probleme und die US-Wahlen sorgen jedoch für Unsicherheit.

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Wobei Österreich sehr stark von der Güternachfrage aus Deutschland abhängig ist, geht aus den Unterlagen vom Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft (FIW) hervor. Rund 7 Prozent der heimischen Wertschöpfung sowie 6 Prozent der Beschäftigten hängen daran. Nach einer Stagnation der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr ist für nächstes Jahr mit einem Plus von 0,9 Prozent auszugehen.

Erschwerend kommen Preisunterschiede hinzu, die durch hohe Lohnsteigerungen in Österreich verschärft wurden. Auch wenn sich das Inflationsdifferenzial zwischen Österreich und dem Euro-Raum verringert hat, stieg der real-effektive Wechselkurs 2023 um 3,4 Prozent. Da für heuer ein Zuwachs von 1,2 Prozent und für 2025 von 0,5 Prozent angenommen wird, schätzen die heimischen Industrieunternehmen ihre Wettbewerbsposition schlechter ein, sowohl gegenüber der Konkurrenz in der EU aber noch viel mehr gegenüber dem Mitbewerb außerhalb der EU.

Laut den vorläufigen Außenhandelsdaten der Statistik Austria gingen die Warenexporte heuer bis Juni 2024 nominell um 5,5 Prozent zurück, nach Deutschland sogar um 7,6 Prozent. Zuwächse gab es hingegen bei den Exporten in die USA (plus 12,1 Prozent) und nach China (plus 9,7 Prozent). Während österreichische Unternehmen in den USA vor allem mit medizinischen und pharmazeutischen Erzeugnissen punkten konnten, waren es in China in erster Linie Maschinen und Fahrzeuge.

Ein Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen würde das internationale Handelssystem mit hoher Wahrscheinlichkeit noch chaotischer machen, geht aus dem Herbst-Update hervor. Aber auch mit Kamala Harris als US-Präsidentin stünde die EU vor erheblichen Herausforderungen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU gegenüber den USA und China seien ebenfalls Herausforderungen.

Trump würde - so die Annahme - seine "America First"-Strategie fortsetzen. Höhere Zölle, Subventionen und Handelsbeschränkungen seien zu erwarten. Aber einige seiner Ziele decken sich auch mit jenen von Harris: So will auch sie die Lieferketten stärken sowie die US-Produktion fördern und die Abhängigkeiten reduzieren. Andererseits hat sie sich als Vizepräsidentin für Allianzen und internationale Partnerschaften ausgesprochen.

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