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Die bayerische Fernsehkette hatte jüngst angekündigt, dass man mit dem langjährigen Joint-Venture-Partner General Atlantic verhandle, um eine Lösung für Firmenverkäufe zu finden. Es gehe auch um mehr Flexibilität, um die geplante Trennung von Randgeschäften voranzubringen - etwa vom Vergleichsportal Verivox oder vom Online-Kosmetikanbieter Flaconi, sagte Finanzchef Martin Mildner Anfang März bei der Bilanz-Pressekonferenz.
Beide Beteiligungen werden über das Gemeinschaftsunternehmen NuCom kontrolliert, an dem GA 28,4 Prozent hält und ProSiebenSat.1 den Rest. Um eine Einigung bei anstehenden Verkäufen zu finden, müssten beide Joint-Venture-Partner zustimmen, sagte Mildner vor kurzem. Um die Dinge zu vereinfachen und flexibler zu sein, suche man mit GA nach einer Lösung. So könnte der Investor bei NuCom aus- und bei ProSiebenSat.1 einsteigen. Im Gegenzug würde ProSieben die GA-Minderheitsbeteiligung an der Internet-Holding NuCom sowie den 45-prozentigen Anteil von GA an der Dating-Sparte ParshipMeet übernehmen. Im Zuge dessen könnte GA eine Pflichtwandelanleihe sowie Aktien aus dem Eigenbestand des Konzerns erhalten.
Zuletzt hieß es in der Branche, die ProSiebenSat.1-Großaktionäre MFE aus Italien und PPF aus Tschechien könnten es skeptisch sehen, sollten ihren Anteile von fast 30 Prozent und knapp 13 Prozent an ProSiebenSat.1 durch einen Deal verwässert werden. Das Unternehmen aus Unterföhring bei München steht unter Druck von MFE und PPF, Randgeschäfte wie Verivox und Flaconi zu verkaufen, um sich auf das Kerngeschäft TV und Unterhaltung zu fokussieren. Seit Monaten gibt es Spekulationen, dass die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MediaForEurope (MFE) demnächst ein Übernahmeangebot für ProSiebenSat.1 abgeben könnte.