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Putin: Vertrag mit Nordkorea mit "Beistand" bei Aggression

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Empfang für Putin in Nordkorea
©APA/APA/AFP/VLADIMIR SMIRNOV
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Die Atommächte Russland und Nordkorea haben ein neues Bündnis geschmiedet. Beide Länder hätten einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines militärischen Angriffs durch einen Drittstaat vereinbart, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Die gegenseitige Hilfe bei einer Aggression von außen ist demnach Teil eines Vertrags über eine umfassende strategische Zusammenarbeit,.

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Nach Angaben aus dem Kreml wird Putin am Dienstagabend zu seinem Besuch in Nordkorea eintreffen. Es ist Putins zweiter Besuch in dem Land in seiner Zeit als Staatschef. Kurz nach seinem Amtsantritt als Präsident hatte der Kreml-Chef im Jahr 2000 Kim Jong-uns 2011 verstorbenen Vater Kim Jong-il getroffen.

Die Reise werde "die bilaterale Zusammenarbeit auf eine höhere Ebene heben" und zur "Entwicklung einer gegenseitigen und gleichberechtigten Zusammenarbeit" zwischen Russland und Nordkorea beitragen, schrieb Putin laut KCNA. Beide Länder seien dabei, "die vielseitige Partnerschaft aktiv weiterzuentwickeln".

In dem Artikel lobte der Machthaber das stalinistisch regierte Nordkorea für die Verteidigung seiner Interessen "trotz des jahrzehntelangen wirtschaftlichen Drucks, der Provokation, Erpressung und militärischen Drohungen der USA". Außerdem hob er hervor, dass Moskau und Pjöngjang in der UNO ihre "gemeinsame Linie und den gemeinsamen Standpunkt" beibehielten.

Das abgeschottete Nordkorea empfängt selten offiziellen Besuch auf höchster Ebene. Pjöngjang wird vorgeworfen, Russland in dessen Militäroffensive in der Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Putin bemüht sich derzeit um zusätzliche Munition. Der Besuch des russischen Präsidenten erfolgt nach Angaben des Kreml auf Einladung des nordkoreanischen Machthabers Kim.

Während Putins Besuch sollen mehrere "wichtige Dokumente" unterzeichnet werden, darunter ein möglicher Vertrag über eine "strategische Partnerschaft", wie russische Nachrichtenagenturen mit Verweis auf einen Kreml-Mitarbeiter berichteten.

Die USA zeigten sich "besorgt" über die sich abzeichnende Vertiefung der Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland und deren möglichen Auswirkungen auf die Sicherheit der Ukraine und Südkoreas. "Wir wissen, dass nordkoreanische ballistische Raketen immer noch eingesetzt werden, um ukrainische Ziele zu treffen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag (Ortszeit) in Washington. Dies könne "eine gewisse Wechselwirkung geben, welche die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel beeinträchtigen könnte".

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bezeichnete die Reise als "einsame Bromance" zwischen Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, der Besuch zeige, wie abhängig Putin von autoritären Führern sei.

Der Asien-Experte Patrick Cronin vom Hudson Institute in Washington sagte der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, Putin und Kim seien zwei Staatenlenker "mit schwachen Volkswirtschaften, die sich im Rampenlicht als Führer sonnen, um Militärtechnologie auszutauschen und die von den USA geführte Ordnung zu untergraben".

Putin hat seit Beginn der Offensive in der Ukraine seine Auslandsreisen drastisch reduziert. Russland sieht sich zahlreichen internationalen Sanktionen ausgesetzt und der Kreml-Chef ist in den meisten westlichen Ländern zur Persona non grata geworden, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt.

Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Nordkorea wird Putin nach Kreml-Angaben zu einem zweitägigen Besuch nach Vietnam reisen.

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