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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Österreich schrumpfte bereits 2023 um 0,8 Prozent. "Die heimische Schwächephase ist kein europäisches Phänomen, sondern ein österreichisches Problem. Nach zwei aus konjunktureller Sicht 'verlorenen Jahren' dürfte erst 2026 wieder das BIP-Niveau von Mitte 2022 erreicht werden - dem bisherigen Höchststand", schreiben die Raiffeisen-Research-Volkswirte Gunter Deuber und Matthias Reith in ihrer aktuellen Analyse. Österreich gehöre "abermals eindeutig zu den konjunkturellen Schlusslichtern im Euroraum". Seit Mitte 2022 habe sich Österreich eindeutig vom Rest der Eurozone entkoppelt, der reale "Wachstumsrückstand" belaufe sich seitdem auf über 4 Prozent.
Im zweiten Quartal hat sich die Rezession hierzulande am Bau und in der Industrie fortgesetzt, die "eigentlichen Enttäuschungen" sind laut den Raiffeisen-Research-Ökonomen vielmehr der rückläufige private Konsum und Handel. Wichtige Stimmungsindikatoren würden kurzfristig keinen Konjunkturumschwung erwarten lassen. Die Volkswirte rechnen im zweiten Halbjahr in Österreich "lediglich mit einer stagnierenden bis marginal positiven Konjunkturdynamik". Der Aufschwung verschiebe sich noch weiter in die Zukunft.
Hauptgrund für "die österreichspezifische Wachstumsschwäche" ist nach Ansicht der Raiffeisen-Ökonomen der Dienstleistungsbereich (inkl. Dienstleistungsexporte) und damit zusammenhängend der private Konsum.