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Raiffeisen wehrt sich gegen Vorwurf der "Übergewinne"

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Analyse warnt vor kurzfristiger Betrachtung der Bankengewinne
©APA/APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Die jüngsten Gewinne der Banken haben Kritiker auf den Plan gerufen, die eine Besteuerung der "Übergewinne" der Banken fordern. Raiffeisen Research verweist zwar ebenfalls auf "solide Gewinne" in den vergangenen zwei Jahren, kommt in einer Analyse aber naturgemäß zu einem anderen Schluss: Demnach werde hier nur auf die kurzfristige Gewinnentwicklung der Institute geschaut und die "herausfordernde letzte Dekade für europäische und heimische Banken" außer Acht gelassen.

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Der österreichische Bankensektor erzielte einen nominellen konsolidierten Nettogewinn von 10 Mrd. Euro 2022 bzw. 14 Mrd. Euro im Vorjahr - nach einer knapp 12 Jahre andauernde Phase der Null- und Negativzinsen. In den Jahren 2015 bis 2021 lag der Nettogewinn der heimischen Institute im Schnitt bei 5 bis 6 Mrd. Euro. Mit den jüngsten Ergebnissteigerungen sei auch die Eigenkapitalrentabilität auf über 15 Prozent gestiegen. Allerdings lagen die Kapitalkosten europäischer Banken in den letzten Jahren bei 10 bis 12 Prozent, führten die Analysten von Raiffeisen Research aus.

Knapp 45 Prozent der Gewinne erzielten die Banken im längerfristigen Vergleich in der CEE-Region. Der dort erzielte Gewinn stieg von durchschnittlich 2,5 auf rund 5 Mrd. Euro - nicht zuletzt wegen der deutlichen Anhebung der Leitzinsen in Zentral- und Osteuropa. Allerdings stiegen die Gewinne im Vorjahr nur mehr um 4,5 Prozent. Dies dürfte auch der Ertragshöhpunkt der österreichischen Banken gewesen sein, merkten die Analysten an.

Die Banken erzielten zudem nicht nur Zinsgewinne bei Krediten, sondern haben die höheren Zinsen auch bei den Einlagen an die Kunden weitergereicht. Österreich biete mit durchschnittlich 1,06 Prozent Verzinsung im Schnitt für Sichteinlagen deutlich mehr als andere EU-Staaten. Lediglich Luxemburg biete höhere Zinsen. Bei Termineinlagen lasse sich hierzulande sogar eine Realverzinsung erzielen.

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