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RBI schreibt 975 Mio. Euro Gewinn ohne Russland und Belarus

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Konzernergebnis inklusive Russland und Belarus halbiert
©APA/APA/THEMENBILD/TANJA UNGERBÖCK
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Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 ohne die Geschäfte in Russland und Belarus einen Konzerngewinn von knapp 975 Mio. Euro geschrieben. Das war um 1 Prozent mehr als im Jahr davor, wie die Bank mitteilte. Darin enthalten sind 649 Mio. Euro an Vorsorgen für Schweizer-Franken- und Euro-Hypothekarkredite in Polen. In Russland hat die Bank im Zuge des Strabag-Gerichtsstreits überdies 840 Mio. Euro an Rückstellungen gebucht.

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Inklusive Russland und Belarus halbierte sich dementsprechend der Konzerngewinn von rund 2,39 Mrd. Euro auf 1,16 Mrd. Euro ab. Im vierten Quartal alleine ergab sich ein negatives Ergebnis von 926 Mio. Euro. Ein Grund dafür ist auch der Verkauf der Priorbank in Belarus, die sich mit einem Effekt von 824 Mio. Euro negativ auf das Ergebnis niedergeschlagen hat, teilte die Bank mit. Positiv wirkte der Verkauf des Geschäfts in Belarus dagegen auf die harte Kernkapitalquote (ohne Russland) mit plus 4 Basispunkten. Ohne Russland und Belarus liege die harte Kernkapitalquote bei 15,1 Prozent. Inklusive der beiden Länder sank die Quote im Jahresvergleich von 17,3 Prozent (2023) auf 17,1 Prozent.

"Die RBI hat 2024 trotz massiver Sonderbelastungen ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Durch den Verkauf der Priorbank in Belarus konnten wir das politische Risiko für die RBI reduzieren. Der Geschäftsabbau in Russland macht große Fortschritte", sagte Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI, laut Aussendung. Im Vorjahr sei das Kreditvolumen in Russland um weitere 30 Prozent zurückgefahren worden, so die Bank. Zum Jahresende lag es bei 4,2 Mrd. Euro. Auch die Kundeneinlagen seien um 35 Prozent reduziert worden. Auch Fremdwährungszahlungen aus Russland seien weiter eingeschränkt worden.

Ohne Russland und Belarus verzeichnete die Bank 4,16 Mrd. Euro Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 5 Prozent auf 1,85 Mrd. Euro. Inklusive Russland und Belarus stiegen der Zinsüberschuss von 5,6 Mrd. auf 5,8 Mrd. Euro, der Provisionsüberschuss sank dagegen von 2,9 auf 2,6 Mrd. Euro.

Die Risikokosten seien indessen stark zurückgegangen. Zum Jahresende lagen sie nur noch bei 125 Mio. Euro, nach 391 Mio. Euro im Jahr davor. Grund seien Nettoauflösungen in Russland aufgrund von Rückzahlungen und Auflösungen von Overlays gewesen. In der Zentrale habe die RBI dagegen wegen Immobilienfinanzierungen und Firmenkunden mehr Risikovorsorgen bilden müssen.

Für das Geschäftsjahr 2025 peilt die Bank ein Kreditwachstum von 6 bis 7 Prozent sowie eine stabile harte Kernkapitalquote an. Unter der Annahme, dass das Russland-Geschäft ohne Einnahmen - also mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von Null - ausgebucht werden muss, rechnet die Bank mit einer Kernkapitalquote von rund 15,2 Prozent. Als Dividende schlägt die RBI 1,10 Euro je Aktie vor. Für 2023 war eine Dividende von 1,25 Euro ausgeschüttet worden.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/THEMENBILD/TANJA UNGERBÖCK

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