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Selenskyj fordert weitere Waffenlieferungen von Verbündeten

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Selenskyj bei Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe
©APA/APA/dpa/Andreas Arnold
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei Gesprächen in Deutschland von westlichen Verbündeten weitere Waffen im Abwehrkampf gegen die russische Invasion gefordert. "Wir brauchen mehr Waffen, um die russischen Truppen von unserem Territorium zu vertreiben und besonders aus dem Gebiet Donezk", sagte Selenskyj bei der Eröffnungssitzung der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland.

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Er forderte insbesondere Waffen mit größerer Reichweite. "Wir brauchen diese Mittel (...) nicht nur für die besetzten Gebiete der Ukraine, sondern auch für die russischen Gebiete, um Russland zu motivieren, um Frieden zu ersuchen." "Rote Linien" des russischen Präsidenten Wladimir Putin sollten die Verbündeten ignorieren. Außer Selenskyj war auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Ramstein. Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hatte Austin die Mitglieder der Kontaktgruppe eingeladen. Dazu gehören etwa 50 Staaten.

Die Ukraine wolle Frieden - im Gegensatz zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte Selenskyj. "Wir müssen Putin zwingen, Frieden zu suchen", fügte er an. "Wir müssen es so machen, dass die russischen Städte und sogar die russischen Soldaten darüber nachdenken, dass sie einen wirklichen Frieden brauchen." Putin stehe für Zerstörung. "Er will unsere Städte oder die Ruinen, die von ihnen übrig sind."

Der ukrainische Präsident sagte in Ramstein, Kiew sei "sehr dankbar" für jede erhaltene Hilfe. "Ich rufe Sie dazu auf, aktiver bei der Arbeit mit den Flugabwehrsystemen zu sein, und wir haben bereits damit begonnen, mit den F-16 (Kampfflugzeugen) zu arbeiten", betonte er. "Sie schießen Raketen und Drohnen sehr effektiv ab, doch davon gibt es nur wenige. Sie wissen das. Wir brauchen eine viel stärkere Luftflotte an F-16." Die Welt habe genügend Abwehrsysteme, um sicherzustellen, dass der "russische Terror" keinen Schaden anrichte. "Ich werde jetzt nicht öffentlich über die Zahl der Flugabwehrsysteme reden, die wir erhalten haben, doch ist die Zahl der Flugabwehrsysteme, die nicht geliefert wurden, bedeutend."

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gab zu Beginn des Treffens bekannt, dass US-Präsident Joe Biden zusätzliche Hilfen für die Ukraine in Höhe von 250 Millionen Dollar genehmigen werde. "Es wird die Fähigkeiten verstärken, um den sich wandelnden Anforderungen der Ukraine gerecht zu werden", sagte Austin. Die Mittel sollten schnell zur Verfügung gestellt werden, hieß es. Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte unterdessen neue Waffenlieferungen an die Ukraine an. "Wir werden zwölf moderne Panzerhaubitzen vom Typ 2000 an die Ukraine liefern", sagt er. Heuer sollten sechs dieser Haubitzen in die Ukraine gebracht werden. Deutschland blieb aber bei der Ablehnung der Forderung des ukrainischen Präsidenten, den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele weit in Russland zu erlauben.

Bei den Gesprächen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein trafen Verteidigungsminister und Militärs aus aller Welt zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg zusammen. Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen.

Am Rande seines Deutschland-Besuchs kam Selenskyj auch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen. Er sei "dankbar für die umfassende Unterstützung", schrieb Selenskyj im Anschluss auf X. "Dies Unterstützung ist sehr wichtig - sie ist die Grundlage für unseren erfolgreichen Kampf für die Unabhängigkeit der Ukraine." Er sei zudem dankbar dafür, dass Deutschland bei der Lieferung von Luftabwehr die Führung übernommen habe, "was ukrainische Leben rettet". Er habe mit Scholz auch über die Vorbereitungen für einen zweiten Friedens-Gipfel gesprochen. Nach seinem Besuch in Deutschland wird Selenskyj nach Italien weiterreisen.

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