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Skydance schluckt Hollywood-Studio Paramount

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Hollywood-Konzern kämpft seit einigen Jahren mit Problemen
©APA/APA/AFP/Getty/MARIO TAMA
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Mit der milliardenschweren Übernahme durch Skydance bricht für Paramount ein neues Zeitalter an. Nach langem Hin und Her gaben die aufstrebende Produktionsfirma und das traditionsreiche Hollywood-Studio am Sonntagabend (Ortszeit) ihre Fusion bekannt.

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Im Rahmen des Deals übernimmt der Film- und Fernsehproduzent Skydance, der unter anderem den jüngsten "Mission: Impossible"-Film mit Tom Cruise auf die Leinwand gebracht hat, National Amusements für 2,4 Milliarden Dollar in bar. Diese Beteiligungsfirma hält die Stimmenmehrheit an Paramount. Den übrigen Aktionären des Unterhaltungskonzerns, zu dem auch der defizitäre Streaming-Dienst Paramount+ gehört, erhielten 4,5 Milliarden Dollar in bar oder Aktien.

In einer Präsentation für Investoren bezifferte Paramount die Einsparungen durch den Zusammenschluss auf zwei Milliarden Dollar, von denen die Hälfte bereits im ersten Jahr nach Abschluss der Transaktion zu Buche schlagen werde. Die Restrukturierungs- und Integrationskosten beliefen sich auf 1,6 Milliarden Dollar.

Für Paramount bedeutet die Fusion das Ende der Ära Redstone. Der verstorbene Medienmogul Sumner Redstone hatte eine Kette von Autokinos zu einem Unterhaltungskonzern geformt, zu dem neben Paramount die TV-Sender CBS, MTV und Comedy Central gehören. "Angesichts der Veränderungen in der Branche wollen wir Paramount für die Zukunft rüsten und gleichzeitig sicherstellen, dass die Inhalte weiterhin im Vordergrund stehen", sagte Shari Redstone, Verwaltungsratsvorsitzende von National Amusements, und zitierte damit ihren Vater Sumner.

Shari Redstone hatte die Fusionsverhandlungen vor einigen Wochen überraschend abgebrochen, woraufhin Skydance die Offerte für National Amusements nachgebessert hatte. Gleichzeitig hatten Gerüchte um weitere mögliche Bieter für den Paramount-Eigner kursiert. Auch eine Fusion von Paramount+ mit einem Konkurrenten auf dem umkämpften Streamingmarkt war im Gespräch. Der aktuelle Deal räumt Paramount eine Frist von 45 Tagen ein, um einen Interessenten mit einem besseren Angebot zu finden.

Chef der fusionierten Firma wird Skydance-Gründer David Ellison, Sohn des Oracle-Mitgründers Larry Ellison. Er führt künftig ein hoch verschuldetes Unternehmen, da Paramounts Einnahmen aus dem klassischen TV-Geschäft schneller wegbrechen, als sie durch die zukunftsträchtige Streaming-Sparte aufgefangen werden können. "Wir sind entschlossen, dem Unternehmen neue Impulse zu geben und Paramount mit zeitgemäßer Technologie, neuen Führungskräften und einer kreativen Disziplin zu stärken", teilte Skydance mit.

Genau darauf hofften Investoren, sagte Finanzmarkt-Experte Russ Mould vom Brokerhaus AJ Bell. Schließlich habe sich der Aktienkurs von Paramount in den vergangenen Monaten enttäuschend entwickelt. Seit dem Frühjahr 2023 hat sich der Wert der Papiere mehr als halbiert. Am Montag fielen die Titel an der Wall Street um mehr als fünf Prozent und gaben damit einen Teil ihrer Kursgewinne der vergangenen Woche wieder ab.

LOS ANGELES, CALIFORNIA - JANUARY 31: The Paramount Pictures logo is displayed in front of Paramount Studios on January 31, 2024 in Los Angeles, California. Media mogul Byron Allen has made an offer to purchase Paramount Global in a deal valued at $30 billion including debt, according to a spokesperson for Allen Media Group. Mario Tama/Getty Images/AFP (Photo by MARIO TAMA / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

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