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So geht es für die beiden Anwärter auf das Bürgermeisteramt sowohl darum, Nichtwähler zu mobilisieren als auch die Wähler der fünf anderen Kandidaten des ersten Urnengangs für sich zu gewinnen. In den beiden Wochen zwischen erstem und zweitem Wahldurchgang waren die beiden Politiker viel in der Stadt unterwegs, warben bis zuletzt auf der Straße oder an Haustüren für Stimmen. Die FPÖ vor allem im Linzer Süden, "immerhin ist diese Region von den Integrationsproblemen am meisten betroffen", so Raml. Sein affichiertes Wahlversprechen lautet: "Meine Koalition: Mit den Linzern."
Prammer wiederum präsentierte sich auf den finalen Wahlplakaten als die "bessere Wahl für Linz". Er hat auch die Grünen hinter sich, deren Stadträtin Eva Schobesberger unterstützt den Roten aktiv, um einen "Rechtsruck in unserer Stadt gemeinsam zu verhindern". Dass dieser wiederum zwischen den beiden Wahlgängen verkündete, eine Photovoltaik-Pflicht für Neubauten zu beabsichtigen, könnte ihm bei der Grünen Wählerschaft Prozentpunkte bringen.
FPÖ-Kandidat Raml wiederum sendete ein mögliches Signal an ÖVP-Wähler, als er Anfang der Woche den Erhalt von Kreuzen in Linzer Schulen einforderte. Zumindest in fünf Schulen bzw. Klassen, die als Wahllokale dienen, würden diese fehlen. Weitere Wahlempfehlungen von anderen Parteien für den Sonntag gab es aber nicht.
Die vorzeitige Bürgermeisterwahl war durch den Rücktritt von Klaus Luger (SPÖ) im Zuge der Brucknerhaus-Affäre notwendig geworden. Mangels öffentlich einsehbarer Umfragen war höchst ungewiss, in welchem Ausmaß die Causa der SPÖ, die seit 1945 den Bürgermeister stellt, geschadet hat. Prammer setzte sich dann im ersten Wahlgang - für viele überraschend klar - an die Spitze. Er erhielt 40,2 Prozent der Stimmen. FPÖ-Mitbewerber Raml kam auf 20,2 Prozent.