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Top-Ökonom warnt Fed vor Not-Zinssenkung

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Allianz-Berater El-Erian: Könnte Kreditklemme auslösen
©APA/APA/AFP/JIM WATSON
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Der Top-Ökonom Mohamed El-Erian hat angesichts jüngster Spekulationen über eine außerplanmäßige Zinssenkung der US-Notenbank Fed vor den Folgen eines solchen Schritts gewarnt. "Das wäre ein riesiger Fehler. Denn es würde signalisieren, dass in der US-Wirtschaft etwas grundlegend kaputt ist und dass die Notenbanker etwas sehen, das die Funktion der Märkte gefährden und so eine große Intervention rechtfertigen würde", sagte der Allianz-Berater dem "Handelsblatt".

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Dies allein könne schon eine Kreditklemme auslösen, fügte er hinzu. Es sei eigentlich undenkbar, dass Investoren versuchten, die Fed zu einer Notintervention zu zwingen: "Es ist nichts passiert, was das rechtfertigen würde."

Anfang des Monats hatte die Finanzmärkte die Furcht vor einer Rezession in den USA gepackt. El-Erian verwies darauf, dass die Daten vom US-Arbeitsmarkt zwar schwächer als erwartet ausgefallen seien und damit zu der Panik beigetragen hätten. "Wie die Turbulenzen entstanden sind, das hat mich allerdings schon überrascht", sagte der Kapitalmarkt-Experte.

Viele Marktbeobachter seien noch am Tag der Fed-Entscheidung Ende Juli einverstanden damit gewesen, dass die Zinsen konstant gehalten wurden: "Zwei Tage später fordern sie dann plötzlich Notfall-Zinssenkungen zwischen zwei regulären Sitzungen - das habe ich noch nie erlebt. Es ist wirklich schockierend, wie wankelmütig die Wall Street ist", sagte El-Erian.

Regulär steht am 18. September der nächste Zinsentscheid der Zentralbank an. Laut Fed-Chef Jerome Powell liegt für diese Sitzung eine Senkung "auf dem Tisch", sollte die Datenlage es hergeben. Dann könnte der Leitzins, der zuletzt in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent gehalten wurde, gesenkt werden.

Spekulationen von Investoren zufolge könnte neben einem üblichen Zinsschritt um einen Viertelprozentpunkt auch ein größerer im Umfang von einem halben Prozentpunkt infrage kommen.

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