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Tote bei erneuten russischen Luftangriffen auf die Ukraine

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Die Luftangriffe gehen weiter
©APA/APA/AFP (Archiv)/SERGEI SUPINSKY
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Nach einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine der vergangenen Wochen haben die ukrainischen Behörden am Dienstag in weiten Teilen des Landes erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe Bomber und Drohnen gestartet, die in Richtung Ukraine fliegen würden. Es gab ukrainischen Angaben zufolge erneut mehrere Tote bei russischen Angriffen.

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Die Bomber vom Typ Tu-95ms seien vom Luftwaffenstützpunkt Engels im Südwesten Russlands gestartet, erklärte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram. Auch Angriffsdrohnen seien in Richtung Ukraine unterwegs. Auch Hyperschallraketen des Typs Kinschal wurden abgefeuert.

In weiten Teilen der Ukraine wurde nach Angaben der örtlichen Behörden Luftalarm ausgelöst. In der Stadt Krywyj Rih im Zentrum des Landes seien in der Nacht auf Dienstag zwei Menschen getötet worden, erklärte örtliche Beamte. Zudem würden zwei Menschen "wahrscheinlich unter den Trümmern" vermisst, teilte Regionalgouverneur Serhij Lysak im Onlinedienst Telegram mit. In Saporischschja im Südosten kamen offiziellen Angaben zufolge drei Menschen ums Leben.

Am Montag waren bei einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine in den vergangenen Wochen mindestens vier Menschen getötet und die Energieinfrastruktur stark beschädigt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von "einem der größten russischen Angriffe". Seinen Angaben nach feuerte Russland mindestens 127 Raketen und 109 Drohnen ab. Der Angriff führte zu großflächigen Stromausfällen.

US-Präsident Joe Biden verurteilte die russischen Angriffe vom Montag als "ungeheuerlich". "Ich verurteile auf das Schärfste den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine und seine Bemühungen, das ukrainische Volk in die Dunkelheit zu stürzen", sagte Biden. Russland werde in der Ukraine niemals Erfolg haben.

Moskau übersäe "die Lebensadern" der Ukraine mit Angriffen und versuche, "die Versorgung zu zerstören", erklärte das deutsche Außenministerium im Onlinedienst X. Der britische Außenminister David Lammy verurteilte die russischen Angriffe als "feige".

Selenskyj forderte indes die westlichen Verbündeten dazu auf, der Ukraine beim Abschuss russischer Drohnen und anderer Flugkörper zu helfen. "In den verschiedenen Regionen der Ukraine könnten wir viel mehr tun, um Leben zu schützen, wenn die Luftwaffe unserer europäischen Nachbarn mit unseren F-16 und unserer Luftabwehr zusammenarbeiten würde", argumentierte der ukrainische Präsident.

Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, erklärte, die Angriffe zeigten, dass Kiew die Erlaubnis benötige, "mit westlichen Waffen tief im Territorium Russlands" anzugreifen. Der am 6. August begonnene ukrainische Vorstoß in die russische Grenzregion Kursk sei "unter anderem ein Mittel, um die fehlende Reichweite zu kompensieren", gab indes Selenskyj an.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen auf Telegram, bei massiven Raketen- und Drohnenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur "alle anvisierten Ziele getroffen" zu haben. Das Ministerium bestätigte Angriffe auf Energieinfrastruktur-Einrichtungen und gab an, dass diese Einrichtungen zur Unterstützung des "militärischen Produktionskomplexes" genutzt würden.

Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 gestartet. Moskaus Luftwaffe fliegt fast täglich tödliche Angriffe auf das Nachbarland. Zuletzt hatte Russland dabei wieder vermehrt Energieanlagen ins Visier genommen. Selenskyj drängt die Verbündeten seit langem, schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern.

KYIV - UKRAINE: FOTO: APA/APA/AFP (Archiv)/SERGEI SUPINSKY

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