
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Der 23-Jährige hatte am Samstagnachmittag mit einem Messer in der Villacher Innenstadt wahllos auf Passanten eingestochen. Ein beherzter Essenszusteller - er stammt ebenso wie der Täter aus Syrien - fuhr den Täter mit seinem Auto an, woraufhin dieser das Messer fallen ließ und festgenommen werden konnte. "Ich habe keine Zeit zum Nachdenken gehabt, ich habe gesehen, er hat ein Messer und habe gewusst, was los ist", sagte der 42-Jährige gegenüber Medien. Sein Einschreiten wurde allerdings in den ersten Sekunden missverstanden - Passanten glaubten, dass es sich auch bei ihm um einen Attentäter handelte und schlugen auf sein Auto ein.
Unterdessen gelangen immer mehr Details ans Tageslicht. So hatte sich der 23-Jährige wohl binnen weniger Wochen über das Internet radikalisiert. In seiner Wohnung hatte er IS-Fahnen an der Wand. Die Tatwaffe, ein Klappmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge, hatte er sich erst drei Tage vor der Tat gekauft, berichteten die "Salzburger Nachrichten".
Am Villacher Hauptplatz haben am Sonntag hunderte Menschen Kerzen angezündet und getrauert. Unterdessen gingen auch die Emotionen hoch. So berichtet die "Kleine Zeitung" von Überlegungen, dass in Villach eine Bürgerwehr gegründet werden soll. Bei der Polizei hält man wenig von dieser Idee: "Wir sind darauf angewiesen, dass die Bevölkerung mit uns zusammenarbeitet und freuen uns über jede positive Form der Kooperation. Aber eine Bürgerwehr wäre kontraproduktiv, die Sicherheit wird durch die Polizei gewährleistet", sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Man befürworte die Einrichtung einer Bürgerwehr "in keiner Weise".
Am Montag soll außerdem die Entscheidung fallen, wie in Villach mit den anstehenden Faschingsveranstaltungen umgegangen werden soll. Am Samstag sollte die Fernsehaufzeichnung der Sitzung der Villacher Faschingsgilde stattfinden, am 1. März ist der größte Faschingsumzug Kärntens in der Innenstadt geplant. Das Congress Center, in dem die Sitzungen stattfinden, liegt in Sichtweite des Tatortes - und der Umzug führt überhaupt traditionell direkt an jener Stelle vorbei, an der der 14-Jährige erstochen wurde.
Unterdessen ist für Montagabend eine Trauer-Kundgebung am Neuen Platz in Klagenfurt geplant. "Senden wir alle gemeinsam ein Signal in die Draustadt! Wir dürfen uns unseren Zusammenhalt von solchen Verbrechern niemals nehmen lassen. Für unsere offene Gesellschaft und gegen den radikal-islamistischen Terror", schrieb der Initiator, Vizebürgermeister Ronald Rabitsch (SPÖ), auf Facebook.