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UBS prüft laut Medienbericht Wegzug ins Ausland

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Forderungen nach dickem Kapitalpolster
©APA/APA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Die UBS prüft laut einem Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg" die Verlegung ihres Hauptsitzes aus der Schweiz ins Ausland. Die Diskussion in Führungsgremien hätten Forderungen nach einem deutlich umfangreicheren Kapitalbedarf ausgelöst. Die UBS selber hält mit dem Verweis auf frühere Aussagen von Konzernchef Sergio Ermotti dagegen.

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Den Schritt ins Ausland würde die Großbank dann in Erwägung ziehen, sollten die Politik und die Behörden an ihren Forderungen festhalten, die eine Aufstockung des Kapitals um rund 25 Mrd. Dollar (23 Mrd. Euro) zur Folge hätten, schrieb "Bloomberg" am Donnerstag mit Verweis auf mit den Gesprächen vertrauten Personen.

Auf Basis interner Berechnungen, die im ungünstigsten Fall von einer Erhöhung der Kernkapitalquote (CET1-Ratio) von derzeit gut 14 Prozent auf rund 20 Prozent ausgehen, vertrete die Geschäftsleitung die Ansicht, dass die Bank aus der Schweiz heraus verglichen mit ausländischen Großbanken nicht mehr konkurrenzfähig arbeiten könne, hieß es im Bericht weiter.

Vonseiten der Schweizer Politik und den Aufsichtsbehörden steht mit Blick auf die UBS unter anderem die Abspaltung ausländischer Tochtergesellschaften mit vollständiger Eigenmittelunterlegung im Raum. Damit wollen die Behörden einen Zusammenbruch der UBS verhindern, wie das bei der Credit Suisse der Fall gewesen war.

Die UBS stufe die Pläne von Politik und Behörden als derart nachteilig auf ihr Geschäft ein, dass sie in einem solchen Fall keine andere Möglichkeit sehe, als den Hauptsitz ins Ausland zu verlegen, sagten Personen zu "Bloomberg" weiter. Es sei wirtschaftlich betrachtet unmöglich, mit einer so hohen Kapitalquote zu arbeiten. Außerdem dürfte bei einem deutlich erhöhten Kapitalbedarf auch der Druck der Aktionäre auf die Bank zunehmen.

Die UBS selber verwies am Donnerstagabend als Reaktion auf die Berichterstattung auf Aussagen, die CEO Sergio Ermotti im Jänner am Weltwirtschaftsforum WEF in einem Interview mit "Bloomberg TV" geäußert hatte. "Swissness" sei ein wichtiges Element für den Erfolg der Bank, sagte Ermotti in Davos.

Außerdem sei das Geschäft in der Schweiz eine wichtige Säule in der Strategie der Bank. "Wir wollen weiterhin von der Schweiz aus erfolgreich sein", erklärte Ermotti in Davos. Auch damals wurde er gefragt, ob schärfere Kapitalanforderungen zu einem Wegzug der Bank aus der Schweiz führen könnten.

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