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Fast 90 Prozent der Fachleute (94 von 106) gehen davon aus, dass die Federal Reserve (Fed) im nächsten Monat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent senken werde. Zwölf erwarteten keine Änderung, verglichen mit nur drei in der Umfrage vor einem Monat.
Trump hatte Anfang November die Demokratin Kamala Harris bei den US-Präsidentschaftswahlen überraschend deutlich besiegt. Der Republikaner hat im Wahlkampf wiederholt höhere Zölle und niedrigere Steuern angekündigt und dürfte die USA weiter abschotten. Dies führte dazu, dass die Finanzmärkte zuletzt ihre Erwartungen auf Zinssenkungen bis Ende 2025 auf 75 Basispunkte etwa halbiert haben. Fed-Chef Jerome Powell sagte jüngst: "Die Wirtschaft sendet keine Signale, dass wir uns mit Zinssenkungen beeilen müssen."
Analyst Stephen Juneau von der Bank of America rechnet mit einem Zinsschritt im Dezember und sagte zu den Auswirkungen der zu erwartenden Trump-Politik: "Wir werden Deregulierung, eine lockerere Fiskalpolitik, eine protektionistischere Handelspolitik und eine strengere Haltung zur Einwanderung erleben." All dies dürfte für mehr Inflation sorgen. "Die Fed wird die Zinsen wahrscheinlich nicht so stark senken, wie wir zuvor angenommen haben, weil die Inflation weiter über ihrem Zielwert liegen wird."
Im Mittel gehen die von Reuters befragten Experten davon aus, dass die Fed in den ersten drei Quartalen des nächsten Jahres die Zinsen um je 25 Basispunkte senkt, dann aber die Füße still hält. Damit läge der Leitzins bis Ende 2025 bei 3,50 bis 3,75 Prozent.
WASHINGTON - USA: FOTO: APA/APA (AFP)/MANDEL NGAN