Trend Logo

UN-Vollversammlung empfiehlt Mitgliedschaft Palästinas

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
UNO-Resolutionsentwurf für mehr Einbindung von Palästina
©APA/APA/AFP/CHARLY TRIBALLEAU
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Die UN-Vollversammlung hat sich am Freitag mit großer Mehrheit für eine Vollmitgliedschaft der Palästinenser in dem Gremium ausgesprochen. Eine am Freitag mit überwältigender Mehrheit angenommene Resolution in New York räumt dem Beobachterstaat Palästina eine deutlich erweiterte Teilnahme an den Sitzungen der Vollversammlung ein, gibt ihm aber kein reguläres Stimmrecht. Für die Resolution stimmten 143 Länder, neun Staaten votierten dagegen, 25 Länder enthielten sich.

von

In dem Text heißt es, die Vollversammlung stelle fest, dass der "Staat Palästina (...) zur Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen zugelassen werden sollte" - der dafür ausschlaggebende Weltsicherheitsrat solle die Angelegenheit "noch einmal wohlwollend prüfen". Der Resolutionsentwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor - er kann sich aufgrund weiter laufender Verhandlungen noch verändern.

Vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges handelt es sich bei dem Vorstoß in der UNO-Vollversammlung mit 193 Mitgliedern in New York auch um ein internationales Stimmungsbild zum Nahostkonflikt. Diplomatinnen und Diplomaten gehen davon aus, dass die Resolution die notwendige Mehrheit von zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen locker erreicht. Einflussreiche Länder wie die Vereinigten Staaten, China und Russland befürchten dabei einen Kontrollverlust bei der Aufwertung von Regionen, deren Staatlichkeit umstritten ist. In den USA - Israels engstem Verbündeten - könnten zudem Rufe laut werden, die Finanzierung für die Vollversammlung einzustellen.Von 193 UNO-Mitgliedsstaaten haben bisher mehr als 130 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Österreich und die USA gehören nicht dazu.

Laut dem "Wall Street Journal" wäre eine UNO-Resolution ein Sieg für die Hamas. "Die Palästinenser und ihre Unterstützer treiben dies jetzt voran, weil sie eine Distanz zwischen den USA und Israel wahrnehmen. Präsident (Joe) Biden hat seinen Verbündeten in dieser Woche untergraben, indem er Israel Waffen vorenthielt, um eine Offensive zu blockieren, die darauf abzielt, die Hamas aus ihrer letzten Hochburg in Gaza, Rafah, zu vertreiben. Vor dem 7. Oktober regierte die Hamas in Gaza und würde dies wahrscheinlich wieder tun, wenn sie weiterhin existieren darf. Sollte die Resolution der Generalversammlung angenommen werden, könnte die Hamas faktisch zu einem regierenden Teil eines UNO-Mitglieds werden", schreibt die US-Zeitung.

"Die Resolution zur Eigenstaatlichkeit wird von solchen Leuchttürmen der Gerechtigkeit und Demokratie wie China, Kuba, Libyen und Jemen mitgetragen (...). In der Generalversammlung gibt es eine antiisraelische Mehrheit, wobei die 56 Mitglieder zählende Organisation für Islamische Zusammenarbeit den größten einzelnen Stimmblock stellt", schrieb die Zeitung weiter.

NEW YORK, NEW YORK - DECEMBER 12: The United Nations logo is seen on a fence at the United Nations headquarters on December 12, 2023 in New York City. The General Assembly resumed its 45th plenary meeting after Egypt and Mauritania invoked Resolution 377, known as "Uniting for Peace," to demand an immediate humanitarian ceasefire in the two-month-long war between Israel and Hamas after the U.S. vetoed a similar vote in the Security Council. Assembly resolutions are non-binding and could be ignored by Israel even if there is overwhelming support for a ceasefire. The death toll in Gaza has passed 18,000 from Israel's offensive after the Oct. 7 attack by Hamas that Israel says killed 1,200 people and saw 240 people taken hostage. Michael M. Santiago/Getty Images/AFP (Photo by Michael M. Santiago / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Über die Autoren

Logo
Abo ab €16,81 pro Monat
Ähnliche Artikel
"Kämpft, kämpft kämpft!"
Nachrichtenfeed
Trump trat erstmals nach Attentat öffentlich auf
Orbans Besuch bei Putin sorgte für viel Aufregung
Nachrichtenfeed
Orbans Putin-Reise: Von der Leyen ordnet Boykott an
J.D. Vance gilt als Hoffnung der Republikaner
Nachrichtenfeed
Trump zieht mit J.D. Vance als Vize in Präsidentschaftswahl
"Wir müssen die aufgeheizte Stimmung in der Politik senken"
Nachrichtenfeed
Biden und Trump mit Botschaften der politischen Mäßigung
US-Präsident Biden appelliert an Zusammenhalt der Nation
Nachrichtenfeed
Biden ruft nach Attentat auf Trump zum Zusammenhalt auf
Der 81-Jährige hält bisher eisern an seiner Kandidatur fest
Nachrichtenfeed
Biden: Bin die am besten qualifizierte Person für den Job
Biden hält zum Abschluss des NATO-Gipfels eine Pressekonferenz
Nachrichtenfeed
NATO gibt 40 Milliarden Euro für Kiew und kritisiert Peking
Debatte um Kandidatur Bidens geht weiter
Nachrichtenfeed
Erster demokratischer Senator fordert Biden zum Rückzug auf
Bündnis feiert zum Auftakt seinen 75. Geburtstag
Nachrichtenfeed
USA und Partner sagen Kiew bei NATO-Gipfel Unterstützung zu
Die Ukraine ist auf einem "unumkehrbaren Weg" zur NATO-Mitgliedschaft
Nachrichtenfeed
Ukraine auf "unumkehrbaren Weg" zu NATO-Mitgliedschaft
Russland fährt Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte
Nachrichtenfeed
Russischer Raketenangriff trifft Kinderklinik in Kiew
Marine Le Pen wechselt mit dem Rassemblement National das EU-Lager
Nachrichtenfeed
"Patrioten für Europa" drittstärkste Kraft im EU-Parlament