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Zugleich trat UniCredit-Chef Andrea Orcel verbal auf die Bremse: Bis zur Entscheidung, ob es tatsächlich zu einem Zusammenschluss mit der Commerzbank komme, werde es wohl "deutlich über das Jahr 2025 hinaus" dauern, hieß es in der Mitteilung. Zuletzt hatte der Investmentbanker von "drei bis fünf Quartalen" gesprochen.
Die Commerzbank gibt sich gelassen: Für sie ändere sich durch den Schritt nichts. "Wir sind überzeugt von unserer Strategie, die auf profitables Wachstum und Wertsteigerung zielt, und arbeiten an der erfolgreichen Umsetzung", erklärte ein Sprecher. Die Commerzbank beharrt auf ihrer Eigenständigkeit und wertet das Vorgehen des italienischen Instituts als feindlich. UniCredit ist mit 9,5 Prozent ihr zweitgrößter Aktionär nach dem Bund, der noch zwölf Prozent hält. Die Italiener haben sich aber über Optionen und andere Derivate nach eigenen Angaben Zugriff auf weitere 18,5 Prozent gesichert. Ein Tausch in Aktien wäre aber erst nach Erhalt der Genehmigungen möglich.
Die Entscheidung der EZB war erwartet worden, nachdem UniCredit über eine starke Bilanz verfügt und die Notenbank grundsätzlich grenzüberschreitende Bankfusionen befürwortet. Das Kartellamt prüft den Einstieg der Italiener auf mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb. UniCredit gehört in Deutschland mit der Münchner HypoVereinsbank bereits eine Großbank, die sie mit massiven Einschnitten erfolgreich auf Rendite getrimmt hat.
FRANKFURT - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/AFP/MARCO BERTORELLO/DANIEL ROLAND