Trend Logo

US-Behörden starten Einsätze gegen Migranten in Chicago

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
Bilder von Abschiebungen dürften sich in den USA häufen
©APA/APA/DVIDS/NICHOLAS J. DE LA PENA
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed
Beamte der US- Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) haben rund eine Woche nach Amtsantritt von Präsident Donald Trump in der Metropole Chicago mit "gezielten Einsätzen" gegen Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis begonnen. Man werde dabei von Strafverfolgungsbehörden wie der Bundespolizei FBI unterstützt, teilte ICE mit. Ziel sei es, "die Einwanderungsgesetze der USA durchzusetzen".

von

Des weiteren wolle man "die öffentliche Sicherheit sowie die nationale Sicherheit zu gewährleisten, indem potenziell gefährliche kriminelle Migranten aus unseren Gemeinden ferngehalten werden". Der US-Sender CNN schrieb von einer "Blitzaktion", bei der mehrere Bundesbehörden zusätzliche Befugnisse zur Festnahme von Einwanderern ohne Papiere in den USA erhalten hätten. Das genaue Ausmaß war zunächst unklar. Der Sender berichtete aber, es handle sich um eine mehrtägige Operation, die sich über das ganze Land erstrecken werde.

Trumps rechtspopulistische Regierung hatte die Festnahme und Abschiebung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis in den vergangenen Tagen vorangetrieben. Bis dato waren die Aktionen aber hinter dem zurückgeblieben, was der Präsident und seine Leute markig als nie da gewesenes Programm an Massenabschiebungen angekündigt hatten.

Unterdessen will Trump will Zölle und weitreichende Sanktionen gegen Kolumbien verhängen, weil das südamerikanische Land die Landung von Deportationsflügen verweigert. In einem Beitrag auf seiner Plattform "Truth Social" teilte Trump am Sonntag mit, die Vereinigten Staaten würden Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle kolumbianischen Waren verhängen, die in die Vereinigten Staaten kommen. Die Zölle sollen dann in einer Woche auf 50 Prozent erhöht werden. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro, ein Ökonom und Linker, will nach eigenen Angaben US-Abschiebeflügen mit Migranten keine Landeerlaubnis erteilen.

Trump schrieb, Petros Vorgehen gefährde die nationale Sicherheit der USA. "Diese Maßnahmen sind erst der Anfang. Wir werden nicht zulassen, dass die kolumbianische Regierung ihre rechtlichen Verpflichtungen in Bezug auf die Aufnahme und Rückführung der Kriminellen, die sie in die Vereinigten Staaten gezwungen hat, verletzt!", ergänzte Trump.

Zudem sollten Einreisevisa für Vertreter der kolumbianischen Regierung und "Unterstützer" von Präsident Petro annulliert und Kolumbianer an US-Flughäfen strenger überprüft werden, erklärte der US-Präsident, der seit weniger als einer Woche wieder im Amt ist.

Petro kritisierte die Abschiebepraxis. "Ein Migrant ist kein Krimineller und sollte mit der Würde behandelt werden, die ein menschliches Wesen verdient. Deshalb habe ich die US-Militärflugzeuge, die kolumbianische Migranten transportierten, zurückschicken lassen", teilte Petro auf X mit. Petro wies zugleich darauf hin, dass es in Kolumbien 15.660 Amerikaner ohne ordnungsgemäßen Einwanderungsstatus gebe. Kolumbien werde seine Staatsangehörigen "in zivilen Flugzeugen aufnehmen, ohne sie als Kriminelle zu behandeln".

Am Samstag hatte die brasilianische Regierung den Umgang mit Brasilianern auf einem US-Abschiebeflug kritisiert. Nach Regierungsangaben waren die 88 Insassen während des gesamten Fluges mit Handschellen gefesselt.

Der 31-jährige Computertechniker Edgar Da Silva Moura, der an Bord des Abschiebefluges war, schilderte AFP, die Insassen seien an Händen und Füßen gefesselt gewesen und hätten weder zu Trinken bekommen noch die Toilette benutzen dürfen. Mehrere Menschen seien ohnmächtig geworden. Fernsehbilder zeigten, wie Menschen mit Hand- und Fußfesseln die Maschine verließen.

Trump hat sofort nach seinem Amtsantritt einen nationalen Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen. "Alle illegalen Grenzübertritte werden gestoppt", sagte er. Inzwischen wurden viele Soldaten an die südliche Landesgrenze verlegt.

Über die Autoren

Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!
Ähnliche Artikel