
von
Die Marktlage ist weiterhin von großerer Unsicherheit rund um die US-Zoll- und Handelspolitik geprägt. "Die Marktteilnehmer trauen derzeit den Aussagen der US-Administration bezüglich der Strafzollaussetzung nicht zu 100 Prozent", sagt der Marktexperte Andreas Lipkow. "Zu groß ist die Gefahr, dass es sich der US-Präsident doch anders überlegt und alles über den Haufen wirft."
Im Zollstreit mit China legte US-Präsident Donald Trump nochmals nach. "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen", zitierte die Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag aus einer Erklärung des Präsidenten. China sei nicht anders als irgendein anderes Land, nur größer, sagte Trump demnach.
Positiv dürften US-Wirtschaftsdaten angekommen sein, die am frühen Nachmittag veröffentlicht wurden. Der Empire-State-Index, der die Stimmung in der US-Industrie widerspiegeln soll, lag im April zwar mit minus 8,1 Punkten klar im negativen Bereich. Allerdings hatte Ökonomen mit einem Fall auf minus 13,5 Punkte gerechnet.
Die Preise von in die USA importierten Gütern sind im März zudem schwächer als erwartet gestiegen. Im Jahresvergleich legten die Importpreise um 0,9 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Es ist die niedrigste Jahresrate seit vergangenen Oktober. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,4 Prozent gerechnet.
Gute angekommen sind Ergebniszahlen der beiden US-Großbanken Citigroup und Bank of America (BoA). Die Aktien der Geldhäuser gewannen 1,8 bzw. 3,6 Prozent an Wert. Citigroup verbucht im ersten Quartal des Jahres ein Gewinnplus von 21 Prozent. Bei BoA wurde der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres im Periodenvergleich von 6,7 auf 7,4 Milliarden gesteigert.
Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) hat den von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzöllen Rechnung getragen und trotz Zuwächsen im ersten Quartal 2025 sein Gewinnziel für das Gesamtjahr eingedampft. Die Aktien notierten am Schluss 0,5 Prozent unter dem Vortageswert.
Anteilsscheine von Boeing büßten 2,4 Prozent an Wert ein. Als Reaktion auf den Zollstreit mit den USA hat China einem Medienbericht zufolge die heimischen Fluggesellschaften angewiesen, keine Boeing-Maschinen mehr abzunehmen.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT