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Die wichtigsten US-Indizes reagierten auf die jüngsten Zollentwicklungen mit Aufschlägen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss um 0,78 Prozent höher auf 40.524,79 Einheiten. Der marktbreite S&P-500 gewann ebenfalls 0,79 Prozent auf 5.405,97 Punkte. Beim technologielastigen Nasdaq Composite ging es um 0,64 Prozent auf 16.831,48 Zähler nach oben.
Die Zollausnahme ist eine Erleichterung für amerikanische Anbieter von Computertechnik wie Apple, die ihre Geräte größtenteils in Asien herstellen lassen. Allerdings betonte US-Handelsminister Howard Lutnick, dass es sich dabei lediglich um vorübergehende Erleichterungen handle und neue Zölle auf genau diese Produktgruppen bereits in Vorbereitung seien.
Am Montag verkündete Präsident Trump dann auch mögliche Ausnahmen für Automobilhersteller - die Autofirmen bräuchten etwas mehr Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Teile-Produktion in den USA umzustellen, sagte Trump.
Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets schrieb mit Blick auf die Zölle, "dass sich die Börse in den kommenden Wochen auf nichts, was aus dem Weißen Haus kommt, mehr verlassen kann". Christian Henke vom Broker IG meint, der US-Präsident "bleibt mit seiner Zollpolitik unberechenbar und stellt an den weltweiten Märkten weiterhin ein Risiko dar."
Von "Zoll-Chaos" schrieb ein Anleihenexperte der Commerzbank. Die Deutsche Bank konstatierte: "Es stellt sich die Frage, inwieweit der an den Kapitalmärkten entstandene Vertrauensverlust rückgängig gemacht werden kann".
Autobauer zogen nach Bekanntwerden der Zoll-Neuigkeiten an. General Motors kletterten 3,5 Prozent. Ford gewannen 4,1 Prozent. Auch Hardware-Aktien aus den USA profitierten von den Zollausnahmen. Die Papiere großer Hersteller wie Arista Networks, HP, Seagate und Dell stiegen zwischen 1,3 und 4,0 Prozent. Im Dow Jones standen Apple mit plus 2,2 Prozent weit oben in der Liste der Kursgewinner.
Nvidia-Titel gaben hingegen 0,2 Prozent nach. Der weltweit größte KI-Chiphersteller will in den kommenden vier Jahren mehrere hundert Milliarden Dollar in den USA investieren. Nvidia will dort mithilfe von Partnern wie dem taiwanischen Chip-Auftragsfertiger TSMC Server für Künstliche Intelligenz (KI) im Wert von bis zu 500 Milliarden Dollar bauen.
Intel verteuerten sich um 2,9 Prozent. Der kriselnde Chip-Riese verkauft 51 Prozent der Anteile an seiner Sparte Altera an den Investor Silver Lake Management.
Der Pharmariese Pfizer bricht die Entwicklung des Abnehmmedikaments Danuglipron ab. Nun könnte am Markt spekuliert werden, dass Pfizer nun Viking Therapeutics übernimmt, das ebenfalls Abnehmprodukte entwickelt. Pfizer schlossen um 1 Prozent höher, Viking-Aktien schnellten um 10,6 Prozent nach oben.
Die Aktien von Goldman Sachs legten 1,9 Prozent zu. Wie schon Morgan Stanley und JPMorgan in der vergangenen Woche übertraf auch die Investmentbank im ersten Quartal die Gewinnerwartungen des Marktes dank eines lebhaften Geschäfts rund um den Aktienhandel.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT