
von
Auf Wochensicht verbuchten damit alle drei Indizes starke Zuwächse, bis zu mehr als sechs Prozent an der Nasdaq. Im Spannungsfeld von Zöllen, Wirtschaftssorgen und Zinserwartungen bleibt die Stimmung der Anleger aber wackelig. Mitglieder der US-Notenbank sind besorgt wegen möglichen Folgen der aggressiven US-Zollpolitik für den Arbeitsmarkt. "Es würde mich nicht überraschen, wenn es künftig zu mehr Entlassungen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote kommen würde", sagte Notenbankdirektor Christopher Waller im "Bloomberg TV". Im Fall einer höheren Arbeitslosigkeit will er auch sinkende Zinsen nicht ausschließen. Dann "ist es wichtig, dass wir eingreifen", sagte Waller.
Auf Unternehmensebene wurde der Quartalsbericht von Alphabet, dem fünftgrößten US-Konzern nach Apple, Microsoft, Nvidia und Amazon, von Anlegern wie Experten positiv aufgenommen. Zum Sitzungsende wurden die Papiere der Google-Mutter 1,5 Prozent höher gehandelt.
Der Internetriese mache die Suchmaschinenaufrufe weiter konsequent zu Geld, schrieb etwa Douglas Anmuth von JPMorgan. Auch Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC hält viele Sorgen für überzogen. Das "Szenario der Bären" verschwinde nicht gleich nach einem Quartal, aber die Entwicklung von Google AI Overview - die KI generierte Übersicht über den Suchergebnissen - verdränge es schrittweise. Wenn sich der Trend fortsetze, sei die Bewertung der Aktien eindeutig zu niedrig.
Sehr enttäuscht reagierten die Anleger auf die Geschäftszahlen von der Deutschen Telekom-Tochter T-Mobile US. Der Mobilfunker habe die stärksten Vertragskundenzuwächse der gesamten Branche verzeichnet und dennoch fielen die Aktien um satte mehr als zehn Prozent, kommentierte der Bernstein-Experte Laurent Yoon. Die Erwartungen seien einfach noch höher gewesen. Zudem wird der Wettbewerb härter: Telekomunternehmen spielten den Einfluss des Wirtschaftsumfelds generell herunter, so Yoon. Aber immer höherer Wettbewerbsdruck spreche eine andere Sprache.
Stärkere Kursverluste in Höhe von 6,7 Prozent gab es auch bei Intel zu sehen. Der neue Chef des kriselnden Chipkonzerns hat wenige Wochen nach seinem Start "schmerzhafte Entscheidungen" angekündigt und einen Stellenabbau in Aussicht gestellt. Zahlenseitig enttäuschte man mit der Umsatzprognose.
Skechers hat den Ausblick gleich ganz gestrichen, was ebenfalls für Kursdruck sorgte. Die Aktie des Schuhherstellers sackten um 5,4 Prozent ab.
NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT