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US-Börsen überwiegend im Minus nach volatilem Handel

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Wall Street setzt Abwärtsschub wegen US-Zollpolitik mehrheitlich fort - Sorgen vor negativen Wirtschaftsauswirkungen
©APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT
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Stark beeinflusst von der Zoll-Thematik haben die US-Aktienmärkte nach ihrem jüngsten Ausverkauf am Montag im Verlauf massiv geschwankt und überwiegend im Minusbereich geschlossen. Der Dow Jones Industrial sackte im Frühhandel um bis zu 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2023 ab, drehte im Verlauf steil nach oben bis auf plus 2 Prozent und ging mit minus 0,91 Prozent bei 37.965,60 Punkten aus dem Handel.

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Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq Composite schaukelte zunächst ähnlich stark und gewann zum Sitzungsende magere 0,10 Prozent auf 15.603,26 Zähler. Der marktbreite S&P 500 schloss mit einem Minus von 0,23 Prozent auf 5.062,25 Punkten.

Alle drei wichtigsten Indizes an der Wall Street waren am Freitag jeweils an die sechs Prozent eingebrochen und absolvierten damit ein sattes Wochenminus. Ausgelöst wurde der laufende Abwärtsschub an den US- und anderen Aktienmärkten in der Vorwoche von der aggressiven Zollpolitik von Präsident Donald Trump und damit verbundenen Sorgen vor einer globalen Wirtschaftsabschwächung.

Die US-Regierung hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie an ihrer drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Extrazöllen auf Importe aus der ganzen Welt festhalten will. Daran ändert auch die von Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Ländern nichts.

Die kurzzeitige Kurserholung im Frühhandel zum Wochenauftakt resultierte aus einem Medienbericht, wonach die US-Regierung eine 90-tägige Zollpause erwägt. Dies wurde vom Weißen Haus allerdings umgehend als "Fake News" bezeichnet. Es machte deutlich, dass sich an der drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Extrazöllen auf Importe aus der ganzen Welt nichts ändern soll.

Unterdessen hat die Europäische Union den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die EU bereit zu verhandeln, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Europa sei immer bereit für ein gutes Abkommen.

Allerdings will die EU am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Bei ihnen geht es um die bereits seit längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.

US-Präsident Donald Trump drohte nun trotz einer weltweiten Talfahrt der Börsen mit einer weiteren Erhöhung der Zölle gegen China um noch einmal 50 Prozent. Er gebe Peking bis Dienstag Zeit, die Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Sonst würden seine neuen Zölle am Mittwoch in Kraft treten.

Im wohl weltbekanntesten Börsenindex Dow Jones markierte zum Sitzungsende Nvidia mit plus 3,5 Prozent den Spitzenplatz, nachdem die Titel des Chipherstellers im Frühhandel um acht Prozent auf letzten Platz abgerutscht waren. Amazon gewannen dahinter 2,5 Prozent. Nike, Apple und The Travelers tauchten hingegen jeweils mehr als drei Prozent ab.

Die Titel von US Steel reagierten mit einem Kursanstieg von mehr als 16 Prozent auf die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump eine weitere Überprüfung des möglichen Verkaufs des Stahlunternehmens an Nippon Steel angeordnet hat. Er öffnet damit die Türe für eine Änderung der Entscheidung seines Vorgängers Joe Biden, der die Transaktion im Wert von rund 14 Milliarden US-Dollar kurz vor Ende seiner Amtszeit blockiert hatte.

Die Aktien von Eli Lilly fielen um zwei Prozent. Am Freitag nach US-Börsenschluss hatte die US-Regierung bekannt gegeben, dass die öffentliche und bundesstaatliche Krankenversicherung Medicare die Kosten für Abnehm-Medikamente nicht übernehmen darf. Angesichts der Sparbemühungen der Trump-Regierung sei der Schritt keine allzu große Überraschung, laste aber womöglich zusätzlich auf der Stimmung der Investoren, hieß es aus dem Handel.

Für die Papiere von Dollar Tree ging es um 7,8 Prozent nach oben. Die Citigroup hatte den Kauf der Anteilscheine empfohlen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die höheren allgemeinen Zölle positiv auf die Discounterkette auswirken dürften.

NEW YORK - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SPENCER PLATT

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