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Bessent sagte, die US-Zölle von 145 Prozent auf chinesische Waren und die chinesischen Zölle von 125 Prozent auf amerikanische Waren müssten vor Gesprächen gesenkt werden. Trump werde diesen Schritt jedoch nicht einseitig vollziehen. "Keine der beiden Seiten glaubt, dass diese Niveaus haltbar sind." Die jetzigen Zölle kämen einem Abbruch des Handels zwischen beiden Ländern gleich. Nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten Person ist das Weiße Haus offen für Gespräche über eine deutliche Senkung der Zölle auf chinesische Importe.
Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" könnten die US-Zölle bis auf 50 Prozent reduziert werden. Damit dürfte aber immer noch ein erheblicher Teil des gegenseitigen Handels beeinträchtigt sein. Trump sagte Journalisten, es werde einen "fairen Deal" zwischen den USA und China geben.
Das chinesische Handelsministerium forderte die USA am Donnerstag auf, alle neuen Zölle wieder rückgängig zu machen, wenn Washington ein ernstes Interesse an einer Lösung haben sollte. Die US-Regierung müsse auf "vernünftige Stimmen" im In- und Ausland hören. Bisher habe es noch keine Verhandlungen beider Staaten zur Wirtschaft oder zum Handel gegeben.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat gerade seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich gesenkt. Hauptgrund dafür ist der Handelskrieg, den Trump seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus im Jänner angezettelt hat. China, die USA und exportabhängige Staaten wie Deutschland oder Mexiko werden die Folgen der neuen Zölle besonders zu spüren bekommen.
Deutschland hofft weiter auf einen Verhandlungserfolg der EU-Kommission mit den USA. "Die Position ist ganz einfach: Plan A ist, wir wollen eine Einigung und die Zölle sollten runtergehen statt zu steigen", sagte der deutsche Finanzminister Jörg Kukies (SPD) am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Aber Plan B ist natürlich, wenn es nicht funktioniert, sich auf eine Reduzierung der Zölle zu einigen, dann kann die Europäische Union auch Gegenmaßnahmen ergreifen, die auch wirksam sind." Neue Zölle schadeten beiden Seiten. Die Unsicherheit der Unternehmen sei spürbar. Deswegen hätten die USA auch ein Interesse an einer Einigung.