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USA und Österreich steigern Handel und Innovationsaustausch

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Austro- und US-Flagge bei einem Skirennen in Beaver Creek
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Die US-Handelskammer in Österreich (AmCham) und der Unternehmensberater Accenture haben die große Bedeutung des austro-amerikanischen Handels im Speziellen für die Alpenrepublik betont - untermauert mit einer ihrerseits beauftragten Studie. 2023 waren die USA, die sich darum zuletzt stets mit Italien matchten, auch wieder zweitwichtigster Handelspartner Österreichs. Investitionen von Austro-Firmen in den USA, Waren-, Dienstleistungs- und Innovationsaustausch steigen.

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Die Warenexporte aus Österreich beliefen sich im Vorjahr auf einen Wert von 14,7 Mrd. Euro, die Importe auf 7,9 Mrd. Euro. Die Tendenz war in den vergangenen Jahren in beiden Bereichen steigend.

Der transatlantische Handel ist hierbei von Schlüsseltechnologien geprägt, sagte Studienautor, Ökonom Christian Helmenstein. Der Anteil der Hochtechnologie-Importe aus den USA nach Österreich machte 2022 (neueste Daten, Anm.) rund 77 Prozent aus. Bei den Hightech-Exporten aus Österreich in die USA waren es auch immerhin 67 Prozent. Dabei handelt es sich unter anderen um chemische sowie pharmazeutische Produkte, optische Geräte, Waffen, Kfz und Kfz-Teile wie vor allem Steuerungsgeräte, Schienenfahrzeuge und -gleise.

Die Erhebung zeigt, dass die USA mit 1,3 Mrd. Dollar (Daten hierbei von 2021, Anm.) für Österreich etwa bei Umwelttechnologien der drittgrößte Exportmarkt sind. Sie liegen damit nur hinter Deutschland 6,4 Mrd. US-Dollar und der Schweiz (1,4 Mrd. US-Dollar).

Helmenstein sprach auf Nachfrage zu diesem Bereich davon, dass dieser etwa neben Pharmazie/Gesundheit einer sei, bei der Staaten trotz der aktuellen brisanten geopolitischen Entwicklungen trotz steigender Staatsverschuldung im Nachfragebereich positiv bleiben dürfte. Weltweit gebe es in dem Bereich ein errechnetes Exportpotenzial von 7 Mrd. US-Dollar bis 2027, so der Ökonom. Allein bezogen auf die USA seien es fast 970 Mrd. Dollar, was beinahe einer Verdoppelung der bestehenden Exporte entsprechen würde, in China beinahe 590 und in Deutschland gut 470 Mrd. Dollar.

Die USA seien für Österreich auch in Sachen Innovationen von besonderer Bedeutung, hieß es. So wurden 2021 256 Austro-Patente mit Ko-Erfindern aus den USA angemeldet. Das machte hinter Deutschland (708 Ko-Erfindungen) und vor der Schweiz (225) Platz zwei in diesem Ranking für die Staaten. Die Ko-Erfinderaktivitäten seien über die vergangenen Jahre mit US-Partnerinnen und -Partnern stets gewachsen. Demnach entfielen 2021 laut Erhebung 17,5 Prozent der Patente, die von Austro-Firmen mit ausländischen Partnern angemeldet wurden, auf US-amerikanische Partnerinnen.

Doch auch der Handel mit Dienstleistungen wachse stark. Die USA seien das drittwichtigste Herkunftsland für Österreich. Hier übersteigen die Importe mit einem Wert von 3,3 Mrd. Euro, die Exporte mit der Höhe 2,7 Mrd. Euro (Daten von 2022, Anm.).

Gedreht haben sich die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im jeweiligen Partnerland. Inzwischen investieren Austro-Firmen mehr in den USA als US-Firmen in Österreich. Das ist seit 2019 der Fall, denn Firmen bauen verstärkt Produktionsstandorte in den USA auf oder erweitern diese. Von dort aus könne dann auch noch der kanadische und der lateinamerikanische Markt beackert werden, gab Helmenstein am Dienstag vor Journalisten in Wien zu bedenken.

So haben die Austro-FDIs in den USA 2022 stolze 17 Mrd. Euro erreicht. Umgekehrt waren es rund 13 Mrd. Euro.

Auch der Beitrag der US-Firmen zur wirtschaftlichen Entwicklung und den Staatshaushalt in Österreich wurde von Accenture- und AmCham-Österreich-Chef Michael Zettel, Ken Walsh von der US-Botschaft, Carmen Greider von 3M Österreich und Accenture-Wissenschafter Philipp Krabb beim Pressetermin unisono betont. Die 50 größten US-Firmen hierzulande erzielten demnach 2022 in Österreich einen Umsatz von 14,7 Mrd. Euro und damit um 12,2 Prozent mehr als 2021. Die US-Firmen sorgten für 148.000 Jobs (direkt 69.000 plus indirekt 79.000) und leisteten einen BIP-Anteil von 2,7 Prozent sowie Steuern und Abgaben in Höhe von 5,1 Mrd. Euro.

Die Top-50-Firmen aus Österreich über dem großen Teich machten 2022 einen Umsatz von 6,2 Mrd. Euro. Das entsprach einem Anstieg von 8,5 Prozent gegenüber 2021.

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