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Verdächtiger der Todesfahrt in Magdeburg ist Islam-Kritiker

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Der Weihnachtsmarkt von Magdeburg am Tag danach
©APA/APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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Der mutmaßliche Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im ostdeutschen Magdeburg ist offenbar von einem Islamkritiker verübt worden. Der 50-jährige Arzt bezeichnet sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur selbst als "Ex-Muslim". In sozialen Medien und Interviews erhob er jüngst teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Die Zahl der Toten stieg unterdessen auf fünf.

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Es gebe mehr als 200 Verletzte, davon seien viele schwerst- und schwerverletzt, ergänzte der Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, am Samstag nach einem Besuch des Tatorts mit Kanzler Olaf Scholz. Dieser sagte, fast 40 Menschen seien so schwer verletzt, "dass man große Sorge um sie haben muss".

Scholz kündigte zudem harte Konsequenzen an. Zunächst müsse man aber genau verstehen, was passiert sei und welche Motive der mutmaßliche Täter gehabt habe. "Dann werden wir mit der notwendigen Konsequenz darauf reagieren", so der deutsche Kanzler. Es sei wichtig, dass das Land nun zusammenbleibe und nicht Hass das Miteinander der Menschen in Deutschland bestimme. Man werde diejenigen, die Hass säen, nicht durchkommen lassen, sondern mit aller Härte des Gesetzes gegen sie vorgehen, sagt Scholz.

Der aus Saudi-Arabien stammenden Mann wird verdächtigt, am Freitagabend mit einem Leihauto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren zu sein. Die Polizei äußerte sich am Samstagvormittag zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung, hieß es. Der Fahrer stand einem Bericht der "Bild" zufolge womöglich unter Drogen. Ein erster Drogenwischtest sei positiv ausgefallen, berichtet das Blatt ohne Angaben von Quellen.

In sozialen Medien und Interviews erhob der Tatverdächtige zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."

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